Spenden - Wo Menschen eng zusammenarbeiten, menschelt es. Das ist auch bei Ehrenamtlichen in der Krebsselbsthilfe so. Mag sein, dass Katharina Stang, die Leiterin der TEB-Selbsthilfegruppe, stur sein kann und sich mit den Verantwortlichen der AdP-Selbsthilfe überworfen hat. Die Haltung der Deutschen Krebshilfe in dieser Sache wirkt dennoch merkwürdig. Ernsthafte Zweifel an der Qualität ihrer Arbeit mag selbst der Geschäftsführer der Krebshilfe, Gerd Nettekoven, nicht äußern. Sich lediglich auf den Standpunkt zu stellen, dass es schon einen Bundesverband für Pankreas-Krebsselbsthilfe gibt (den AdP), greift in diesem Fall zu kurz. Überall dort, wo die TEB-Gruppe stark ist, tritt der AdP deutlich weniger stark auf. Eine Koexistenz beider Gruppen scheint daher möglich – wenn sie von der Krebshilfe wirklich gewollt ist.

 

Daran darf aber gezweifelt werden. Man ist offenbar bestrebt, keinen Präzedenzfall zu schaffen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Unterschriftenaktion und der selbstbewusste, fordernde Stil der Briefe von Katharina Stang bei der Krebshilfe als Majestätsbeleidigung angesehen wurden. Hinweise, dass sie beleidigend geworden wäre, gibt es nicht. Offenbar ist man bestrebt, allzu detaillierte Fragen über die Spenden-Verteilungspraxis zu vermeiden. Warum überhaupt Vertreter von Gruppen, die Fördermittel erhalten, im Vergabeausschuss sitzen, wenn sie bei Vergabeentscheidungen als befangen gelten, bleibt letztlich unklar. Eine klare Trennung der Kompetenzen wäre transparenter.