Ermöglicht wird Icarus nun durch eine deutsch-russische Koproduktion: Neben der Max-Planck-Gesellschaft beteiligen sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die russische Weltraumbehörde Roskosmos und der russische Raumfahrtkonzern RKK Energija. Die Kosten für die deutsche Seite belaufen sich dabei auf rund 25 Millionen Euro.

 

Martin Wikelski sieht neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen ein „unglaubliches ökonomisches Potenzial“ in dem Mammutprojekt. „Wir besetzen damit eine globale digitale Nische“, sagt der 51-Jährige. „Auf dem Gebiet haben wir rund zwei Jahre Vorsprung vor der weltweiten Konkurrenz.“ Auch vor den digitalen Riesen aus dem Silicon Valley wie Facebook und Google.

Bei dem Vogelkundler aus Radolfzell vermischen sich Angst und Vorfreude, wenn er daran denkt, dass der Start nun immer näher rückt. Die Generalprobe ging nämlich schief: Beim jüngsten Raketenstart von Baikonur aus explodierte die Progress-Rakete. Sollte nun der Start sowie die sich anschließende Montage der Antenne auf der ISS gelingen, steht Icarus vor dem Härtetest: Im Herbst dieses Jahres läuft die eigentliche Forschung an. „Da hängt meine ganze fachliche Reputation dran“, sagt Martin Wikelski. Wenn Icarus funktioniert, heben die Vogelkundler am Bodensee ab.