Die Mitglieder des Stadtseniorenrates bieten ihre Hilfe an und suchen noch weitere Mitstreiter.

Stuttgart-Feuerbach - Wer glaubt, dass sich niemand um die Belange und Interessen der älteren Menschen kümmert, der irrt. Der Verein Stadtseniorenrat Stuttgart hat es sich zur Aufgabe gemacht, flächendeckend für Ansprechpartner zu sorgen, wenn es um die Barrierefreiheit im Bezirk geht. Auch bei Themen wie Krankheit, Patientenverfügung und passende Vollmachten sind ihre Kenntnisse gefragt.

 

In Feuerbach haben sich aktuell vier Männer und eine Frau bereit erklärt, sich ehrenamtlich zu engagieren und intensiv um die älteren Menschen, deren Wünsche, Sorgen und Nöte zu kümmern. Da wäre zum Beispiel der Sprecher Hans-Joachim Kientzle, ein Mann der ersten Stunde. Seit 2005 ist er als Delegierter des Stadtseniorenrats für Feuerbach aktiv und lebt seit 1968 im Stadtbezirk. Seit 2008 ist er im Ruhestand, zuvor war er von 1973 bis Ende 2003 bei SEL (später Alcatel) als Ingenieur tätig.

Ihm zur Seite steht unter anderem Gert Dannenmann. Um all seine Ehrenämter aufzulisten, die er im Laufe der vergangenen Jahre inne hatte, bräuchte man sicherlich viele DIN-A-4-Seiten Papier. Er war bei der Sportvereinigung viele Jahre Gesamtjugendleiter und Vizepräsident. Er ist Koordinator und Ansprechpartner für die Aktivitäten der Jugendrats-Projektgruppe, engagiert sich in der Fair-Trade-Steuerungsgruppe und trug mit der Bürgerinitiative „Pro Feuerbach“ maßgeblich zum Erhalt des Feuerbacher Weihnachtsmarktes bei. Seit zwei Jahren ist er Stadtseniorenrat.

Gerd Schulz ist schon etwas länger dabei. Er gehört dem Gremium seit rund sechs Jahren an. Ein Vierteljahrhundert war er im Vorstand der Feuerbacher Gartenfreunde, elf Jahre Vorsitzender des Vereins: „Die Arbeit im Stadtseniorenrat macht wirklich sehr viel Spaß“, sagt er.

Der Stadtseniorenrat hat einiges vor

Das sieht auch Oskar Höß so, der vor etwa vier Jahren durch die derzeit einzige Frau im Gremium, Marianne Hafner, zum Stadtseniorenrat gekommen ist. Der erste stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins kümmert sich im Rahmen seiner Tätigkeit im Rat vor allem um Bänke im Bezirk. 84 Sitzgelegenheiten (ohne Spiel-, Sport- und Grillplätze) sind aufgelistet, wurden überprüft und zum Teil auch aufgrund der Initiative des Stadtseniorenrats neu aufgestellt. „Eine Bank haben wir auch selbst finanziert. In der Regel suchen wir aber Spender“, sagt Höß. In naher Zukunft stehen diesbezüglich einige weitere Projekte an. „Drei Bänke müssen erneuert werden. Zudem hätten wir gerne noch eine neue an einem Wanderweg am Heukopf aufgestellt“, betont Höß.

Aber das werden nicht die einzigen Projekte sein, denen sich der Stadtseniorenrat in nächster Zeit widmen wird. „Wir werden nächstes Jahr einen neuen Wegweiser für Senioren erstellen“, sagt Kientzle. Der alte sei aus dem Jahr 2015. Apotheken, Ärzte und Pflegedienste seien dort beispielsweise aufgeführt. „Zudem ist angedacht, ein Netzwerk für Senioren zu erstellen“, ergänzt Schulz. Viele Vereine und Institutionen würden dieselben Angebote haben. „Wir wollen sie zusammenfassen, koordinieren und bekannt machen.“ Das sei allerdings ein Großprojekt, das noch konkreter ausgearbeitet werden muss. „Auch dafür suchen wir noch Mitstreiter“, erklärt Kientzle. Und Schulz ergänzt: „Wir brauchen etwas frisches Blut; Leute, die sich ehrenamtlich engagieren wollen und vielleicht auch eine andere Sicht auf manche Dinge haben.“

Mehr Informationen zu den Feuerbacher Stadtsenioren gibt es bei Hans-Joachim Kientzle unter der Telefonnummer 81 53 91. Auch in anderen Stadtbezirken gibt es ein Gremium. Im Internet finden sich Ansprechpartner unter www.stadtseniorenrat-stuttgart.de.