Die Stadt hat das Generationenzentrum Kornhasen als Pilotprojekt zum Thema „Gesund leben“ erkoren. Clowns und eine Zaubertafel sollen die Bewohner noch fitter machen. Die größte Herausforderung ist jedoch der steile Anstieg.

Unbestritten haben die Pflegeheime und deren Bewohnerinnen und Bewohner unter den Corona-Bestimmungen mit am meisten gelitten. Wenige Besuchskontakte, eingeschränkte Gruppenangebote, erschwerte Möglichkeiten, mit dem Stadtbezirk verbunden zu bleiben. Da passt es gut, dass das Gesundheitsamt bereits vor Corona ein Gesundheitsförderprojekt ausgelobt hatte und das Wangener Generationenzentrum Kornhasen als Piloteinrichtung ausgesucht hatte. „Die Gesundheitsförderung im Kornhasen ist bereits gut, aber es gibt immer Möglichkeiten, noch besser zu werden. Die in Wangen erfolgreich eingeführten Maßnahmen können dann in anderen Einrichtungen angewandt werden“, erklärte Annette Faust-Mackensen vom Gesundheitsamt.

 

Mehr Begegnungen mit Wangenern

Ausgelegt ist das Vorhaben „Gesund leben im Kornhasen“ auf drei Jahre. 76 700 Euro stehen zur Verfügung. Coronabedingt startete es erst im September 2021. „Wir haben dabei nicht nur die Bewohner im Fokus, sondern wollen auch auf die Gesundheit und das Wohl der Angehörigen und der Mitarbeitenden achten. Denn ein gesunder Beschäftigter hat auch die Bewohner besser im Blick“, erklärte Faust-Mackensen den Bezirksbeiräten. Bewegungsaktivierung, gesündere Ernährung, Aktivierung der kognitiven Fähigkeiten und das seelische Wohlbefinden sind die vier definierten Aufgabenfelder. In Gesprächsrunden wurden zuerst die Anregungen der Bewohner erfragt. Selbstständigkeit und möglichst lange selbstbestimmt bleiben, gesundheitliche Beschwerden hinauszögern, aber auch die Teilhabe am Geschehen im Stadtbezirk und Begegnungen mit Wangenern stehen auf der Wunschliste der Bewohnerinnen und Bewohner. „Die Menschen wollen noch nützlich sein.“

Vorlesepaten gesucht

Mit der Lockerung der Pandemiebestimmungen sollen die vorhandenen Ressourcen wieder ausgenutzt und gefördert werden. In Bewegungsinseln kann der Körper ertüchtigt werden. Gleichzeitig konnten die digitalen Angebote ausgebaut werden. Die Anschaffung einer sogenannten Tovertafel, einer Zaubertafel, hat sich als ein gelungener Schritt gezeigt. „Denn viele Bewohner sind durchaus mit dem Computer und den digitalen Medien vertraut. Unser jüngster Bewohner ist Anfang 50“, sagt Einrichtungsleiterin Christine Schneider. Doch auch Begegnungsclowns, die Wilde Bühne, die Theaterstücke einübt, Ehrenamtliche, die zum Vorlesen kommen oder mit den Bewohnern ein Hochbeet anlegen wollen, sollen noch mehr Leben und Aktivitäten ins Willy-Körner-Haus bringen.

Doch es gibt noch eine standortbedingte Herausforderung. Der steile Anstieg von der Jägerhalde oder vom Parkplatz zu den Gebäuden stellt viele Bewohner und deren Angehörige vor Probleme. Deswegen fordern die Bezirksbeiräte seit Jahren einen Lift – ohne Erfolg. Bislang wurden keine Mittel bewilligt. Mit Rückendeckung des Gesundheitsamts erhoffen sich die Wangener nun bei den kommenden Haushaltsberatungen im Herbst bessere Chancen.