Großer Wurf auf dem Hof von Markus Hönes: Kuh Zoé hat gesunde Drillinge bekommen.

Korntal-Münchingen - Groß ist Zaster, die Kuh auf dem Hof von Milchbauer Hönes. Deshalb machte sich Markus Hönes auch keine Gedanken darüber, dass an jenem Mittwoch im April etwas Besonderes auf dem Hof passieren würde. Die Kuh würde eben kalben; die Geburt stand unmittelbar bevor. Auch Zaster war die Situation vertraut, sie würde bereits zum dritten Mal kalben. Weil Zaster ordentlich rundlich geworden war, schlossen Markus Hönes und seine Frau Katrin nicht aus, dass es Zwillinge werden könnten. Aber Drillinge? „Nein, das wussten wir nicht“, sagt Markus Hönes. Gleichwohl: Sie habe schon einen dicken Bauch gehabt, fügt seine Frau an.

 

Ein besonderer Tag im April

Am 10. April, gegen 15 Uhr, war es dann soweit. Zaster von der Rasse Fleckvieh brachte das erste Kälbchen zur Welt, wenig später folgte das zweite. Damit, so dachte der 30-jährige Landwirt, sei alles zu einem glücklichen Ende gebracht. Mutterkuh und die beiden Kälbchen waren schließlich wohlauf. Und Zaster war am Abend bereits wieder auf dem Weg zum Melken. Sie befand sich im Vorraumbereich, mit anderen Kühen zusammen. Weil nicht alle 80 Kühe gleichzeitig gemolken werden können, gehen sie nach und nach in den Melkstand.

9000 Liter geben die Kühe von Markus Hönes durchschnittlich im Jahr – rund 2000 Liter mehr als im Landesschnitt.

Geringe Wahrscheinlichkeit für Drillinge

Zaster war also im Vorraumbereich – und brachte unbemerkt das dritte Kälbchen zur Welt. „Da lag es dann“, erzählt Markus Hönes. So wenig Hilfe Zaster bei ihren beiden anderen Kälbchen benötigt hatte, so wenig Unterstützung hatte sie beim dritten gebraucht. „Wenn eine Kuh unruhig wird, dann schaut man danach“, sagt Hönes. Zaster aber war ruhig, sie blieb auch ruhig. Nichts deutete auf die Drillingsgeburt hin. Dabei ist diese durchaus ungewöhnlich, um nicht zu sagen eine kleine Sensation. Denn die Wahrscheinlichkeit liege bei eins zu 15 000, sagt Markus Hönes. Auch Zaster war zuvor nicht hormonbehandelt worden.

Inzwischen, wenige Wochen nach der Geburt, springen die drei Kälbchen munter umher. Mutter Zaster lässt es derweil noch ein wenig ruhiger angehen. Das Wichtigste aber: alle vier sind gesund.

Aus der Ortsmitte verlagert

Der Hof von Markus Hönes und seinem Vater Martin ist nach eigenen Angaben der letzte Milchviehbetrieb in der Stadt. 1998 wurde er aus dem Ort verlagert. Heute hat er seinen Platz in der Nähe des Hofguts Mauer. Als der Hof aus der Ortsmitte wegzog, gab es 25 Kühe. Heute haben sie 80 Kühe, die gemolken werden, sowie 40 Kälber.

Zwei Bullenkälber und ein Kuhkalb erblickten an jenem Mittwochnachmittag zwischen 15 und 18 Uhr das Licht des Hönes’schen Milchviehbetriebs. Das Kuhkalb bekam schnell seinen Namen, Zoé heißt es. Es kam als Zweites zur Welt.

Die Namensfindung für die beiden Bullen dauerte ein wenig, Walter und Willi, heißen sie nun, so hat es die Familie entschieden. Anders als Zoé werden sie den Hof in wenigen Monaten in Richtung eines Mastbetriebs verlassen. Zoé bleibt, deshalb wird auch der Bezug der Familie zu ihr größer werden als zu allen anderen.

Besonderheit
Ob der Bulle wohl ein besonderer war? Astra, eine andere Kuh auf dem Hof von Markus Hönes, bekam in derselben Aprilwoche nämlich Zwillinge. Zwillingsgeburten sind laut Markus Hönes mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu 50 deutlich häufiger als Drillinge.

Milchviehwirtschaft
Einen Grundpreis von 36 Cent je Liter erhält Hönes derzeit von der Molkerei Campina. Das sei „okay“, sagt er in Bezug auf die Preisentwicklung. Zum Vergleich: ein Liter Sprudel kostet zwischen 55 und 60 Cent.