Der Mönsheimer Bürgermeister Thomas Fritsch muss und darf sich im Jahr 2014 vielen verschiedenen Projekten widmen – darunter befinden sich Vorhaben wie der Umbau der Ortsmitte, die neue Gemeinschaftsschule und der lange diskutierte Lärmaktionsplan.

Ludwigsburg: Marius Venturini (mv)

Der Mönsheimer Bürgermeister Thomas Fritsch blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2014, denn in den kommenden zwölf Monaten soll und wird sich in seiner Gemeinde einiges tun. Nicht nur, dass im Mai wie überall im Land die Kommunalwahlen anstehen – er selbst kandidiert erneut als Bürgermeister des Enzkreisörtchens. „Ich glaube, dass ich derzeit keine schlechte Position habe“, lautete seine Einschätzung Ende des vergangenen Jahres. In der Tat hat der Schultes gemeinsam mit dem Gemeinderat einige Projekte ins Rollen gebracht, was die Wahrscheinlichkeit seiner Wiederwahl nicht gerade schmälern dürfte.

 

Die Themen reichen von Straßenbau über den Umbau der Ortsmitte bis hin zur Heckengäuschule als Gemeinschaftsschule. Aber darüber hinaus ist dem Rathausboss am wichtigsten: „Ich wünsche mir für die Menschen hier genau so wie für mich selbst: Gesundheit und Wohlergehen.“

Außerdem hofft der Verwaltungschef, dass sich ein Ereignis wie am 1. Juni des vergangenen Jahres nicht wiederholt. Damals stand nach heftigen Regengüssen fast die gesamte Gemeinde unter Wasser, das Freibad wurde von einer Matschlawine überspült. „Deshalb ist auch eines der großen Vorhaben der Hochwasserschutz“, so Fritsch. Dabei denkt der Bürgermeister an ein Resultat der Planungen noch im ersten Quartal. „Was dabei herauskommt, ist aber absolut nicht absehbar. Am besten wäre es natürlich, wenn man das Problem mit ein paar kleinen Dämmen hier und dort lösen könnte.“ Derzeit arbeitet das Hügelsheimer Büro Wald + Corbe an einem Konzept. Wenn es nach dem Bürgermeister geht, soll der Paulinensee dabei auf jeden Fall wieder gefüllt werden und als Naherholungsgebiet erhalten bleiben.

Ebenfalls mit Hochdruck hat die Gemeinde auf ein anderes Thema hingearbeitet: die Alte Wiernsheimer Straße wird nach Jahren der Diskussion und Planung saniert. Und wenn der Umbau der Steilstrecke im Mönsheimer Nordosten abgeschlossen ist, ist die Ortsdurchfahrt an der Reihe. „Gleichzeitig geht das nicht, weil wir die Alte Wiernsheimer Straße als Umleitungsstrecke brauchen“, sagt Fritsch. Im Ort will die Gemeinde die Straßenführung verändern, inklusive neuer Treppenaufgänge und Zebrastreifen.

Mittendrin spielt sich auch das große Mönsheimer Prestigeprojekt ab: der Umbau des alten Rathauses und die Gestaltung des Ortskerns. Einen Planungswettbewerb hatte das Büro Baldauf/Patzner für sich entschieden. Und die Architekten haben einiges vor: So soll etwa aus dem alten Rathaus ein neues Bürgerhaus werden. Im Erdgeschoss wird dabei ein Bereich für die Mönsheimer Geschichte geschaffen, außerdem sind zwei Vereinsräume geplant.

An Stelle des abgerissenen Hauses Pforzheimer Straße 5 (also unmittelbar neben dem alten Rathaus) wird außerdem ein Neubau errichtet. Darin zu finden sind ein Café und eine Bäckerei. Über dem Café-Bereich findet eine Mediathek Platz. Außerdem denken die Planer an eine große Freifläche um das historische „Schlösschen“ nahe dem Marktplatz.

„Am 21. Januar haben wir die große Projektvorstellung im Rathaus, und danach könnte ich mir eine Art Klausurtagung mit dem Gemeinderat und den Planern vorstellen, um Details festzulegen“, präzisiert der Bürgermeister.

Nicht um Erholung oder Freizeitvergnügen, sondern um Krach von der Straße geht es beim Lärmaktionsplan. Einen solchen will die Gemeinde nun endlich festzurren. Dafür verschickt Fritsch in Kürze das Grobkonzept an die beteiligten Behörden. „Danach geht es in die Anhörungen“, so der Schultes, der sich gleich um Gesprächstermine mit den Entscheidungsträgern bemüht hat. Klar ist allerdings: „Es liegt da noch ein weiter Weg vor uns.“

Die lange Strecke zwischen Antrag und Genehmigung ist bei einem anderen Vorhaben schon (fast) überwunden. Aller Voraussicht nach wird die Heckengäuschule vom kommenden Schuljahr an zur Gemeinschaftsschule. Fritsch erwartet den Bescheid Ende des Monats. „Bis zum Sommer muss dann noch etwas umgebaut werden, einige Wände müssen durchgebrochen werden“, beschreibt Fritsch das weitere Vorgehen. Denn eine Gemeinschaftsschule benötigt auch ein spezielles Raumkonzept mit „Lernateliers“ und Aufenthaltsräumen.

Aufs Papier muss hingegen nur noch die Kooperationsvereinbarung zum neuen Sozialen Netzwerk gebracht werden. Die Gemeinde wird dafür eine 25-Prozent-Stelle finanzieren – allerdings muss in den ersten Monaten zunächst geklärt werden, wie es weitergeht. Dafür wird ein Arbeitskreis gebildet.

Und zu guter Letzt: Wie steht ein Bürgermeister aus dem Enzkreis eigentlich zur Leonberger Krankenhausdebatte? „Da meine Gemeinde nicht zum Kreis Böblingen gehört, kann ich dazu allenfalls als Bürger sprechen“, sagt Thomas Fritsch. „Und als solcher sage ich: eine gute, ortsnahe Versorgung ist natürlich notwendig.“