Andy Holzer ist der einzige blinde Profi-Bergsteiger Europas. Noch im Mai will er auf dem Gipfel des Mount Everest stehen. Wir begleiten ihn mit einer Serie bei seiner Vorbereitung und beim Weg hinauf in eisige Höhen.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Mount Everest - 8. Mai 2017 – 36. Tag der Expedition des „Blind Climber“ Andy Holzer und seines Teams auf den Mount Everest.

 

Warten auf besseres Wetter

Das Holzer-Team ist wieder im Everest-Basislager auf 5165 Meter. Stimmung gut, Körper topfit, Ausrüstung perfekt – nur der Wettergott ist launisch. Starke Stürme verhindern den weiteren Aufstieg. Hunderte Bergsteiger aus aller Welt warten in den beiden Basiscamps auf nepalesischer und tibetischer Seite auf besseres Wetter.

„Zum weiteren Vorgehen hier am Everest gibt es derzeit unterschiedliche Meinungen und Stimmungen“, schreibt Andy Holzer in seinem täglichen Blog. „Keiner weiß so recht, wann der ideale Zeitpunkt für den Aufbruch hinauf ins ABC (Advanced base camp – vorgeschobenes Basislager) und dann zum Gipfel ist.“

„Kurzfristig sehen was geht“

Der Wetterbericht aus den USA mache es sich einfach. „Immer etwas Wind, dann wieder doch nicht und was wirklich ist, das muss man dann sehen. Andere sprechen davon, dass es bis zum 18. Mai gut sein soll und dann was reinkommt. Aber in Wahrheit weiß es eh keiner genau. Wir müssen einfach auf gut Glück aufbrechen und dann kurzfristig sehen, was geht“, schreibt der 50-jährige Osttiroler weiter.

Vom Base Camp zum Summit in acht Tagen

Vom Tag des Aufbruchs im Basislager benötigt das Trio knapp acht Tage, um in die Gipfelregion vorzudringen. „So lange ist der Weg inklusive ein paar Rasttage über das Mittelcamp zum ABC, weiter zum Nordsattel, weiter auf Camp 2 und dann noch Camp 3 auf 8300 Meter. Von dort erst geht’s los in den wirklichen Gipfelsturm.“

„Also, wenn jemand da draußen einen guten Wetterbericht für die nächsten 14 Tage an der Nordseite des Everest für mich hat, dann bitte melden.

Gruß Andy mit seinem Spitzen-Team.“