Der Zweite Weltkrieg hat sich langsam in das Leben der Kinder gedrängt. Erst sangen sie Lieder wie „Büblein, wirst du ein Rekrut“ oder „Köpfchen senken und an Adolf Hitler denken“. Und bald schon saßen sie beim Bombenalarm in den Luftschutzkellern.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - Der Zweite Weltkrieg begann für Hellmut Röhm, damals zwölf, heute 92 Jahre alt, mit einer Beobachtung auf der Heimfahrt vom Urlaub. Es waren die Vorboten des Krieges in Form der Mobilmachung. Röhm – runde Metallbrille, hellblaues Hemd, stämmige Statur – erinnert sich daran, dass er mit seinen Eltern und den Geschwistern in einem Erholungsheim im Teutoburger Wald war, einige Bahnstunden entfernt von Stuttgart. Seiner Schwester Elisabeth Rau, die damals knapp fünf Jahre alt war, ist von diesem Ferienaufenthalt vor allem die besorgte Frage der hungrigen Jungs in Erinnerung, ob das Brot reiche. Die in Reimform – „Reicht die Butter, reicht die Butter, fragt doch auch mal, ob das Brot reicht“ – gestellte Frage hatte damals einen ernsten Hintergrund. Die Rationierung der Lebensmittel hatte begonnen.