Vertriebene im eigenen Land

Am 9. Juni 1940 versammeln sich die Einwohner von Ottenheim, einem Ortsteil von Schwanau im Ortenaukreis, vor dem Rathaus. Sie werden umgesiedelt, jeder darf nur 15 Kilo Gepäck mitnehmen. In Bussen und Lastwagen bringt man sie in die Gegend von Balingen – und schließlich weiter nach Dinkelscherben im Landkreis Augsburg. Foto: Martin Frenk

Schon zu Beginn des Zweiten Weltkriegs mussten Hunderttausende ihre Häuser verlassen. Sie zogen entgegen der späteren Flüchtlingswelle von West nach Ost. Hitler ließ die Rheingrenze räumen – damals ein heikles Thema und bis heute ein unterbelichteter Fleck in der Geschichte.

Offenburg - In den Park-Lichtspielen, dem damals modernsten Kino der badischen Kreisstadt Offenburg, lief eine romantische Schnulze, als der Krieg begann: „Heimatland“ hieß der Film, gedreht im nahen Glottertal. Der Titel, so schrieb das „Offenburger Tageblatt“, „spricht doch gewaltig zu uns, gerade in diesen Tagen“.