Gerhard Prasske und Matthias Bierer leiten das Team, das den Gerlinger Solitudelauf organisiert. Sie freuen sich über das Engagement von Partnern und eine große Gemeinschaftsleistung – nicht nur innerhalb der KSG. Das Ziel sind 2000 Läufer.

Gerlingen - Der Marathonläufer und der Organisator müssen viel gemeinsam haben: Beide müssen zäh sein und ehrgeizig, beide brauchen Durchhaltevermögen und den Blick für das Ganze wie für Details, beide dürfen die nächste Anstrengung ebenso wenig aus dem Auge verlieren wie die Entspannungsphase, beide müssen motivieren können – sich selbst und andere. Gerhard Prasske vereinigt viele dieser Eigenschaften und Anforderungen in sich; der 64-Jährige ist seit mehr als 20 Jahren Läufer. Und er organisiert: die Expansion seiner Brillenfirma wie den Solitudelauf. Damit diese Sportveranstaltung in Gerlingen gut läuft, wird der Norddeutsche von vielen Menschen unterstützt. Sein engster Partner an der Spitze des Organisationsteams ist der 41-jährige Matthias Bierer.

 

Anmeldungen sind noch am Starttag möglich

Bis zum vergangenen Freitag hatten sich bei der Kultur- und Sportgemeinde (KSG) schon 1200 Teilnehmer für den 27. April angemeldet: jeweils etwa ein Drittel davon für den Halbmarathon, die Zehnkilometerstrecke und die Schüler- und Bambiniläufer. Wer sich jetzt noch entschließt, am übernächsten Sonntag mit vielen anderen zusammen durch den Gerlinger Wald zu rennen, kann sich noch anmelden. „Wir haben die Voranmeldefrist bis Ostermontag um 18 Uhr verlängert“, berichtet Prasske. Wer sich im Internet anmeldet (www.solitudelauf.de), spart sich den Gebührenaufschlag für die Nachmeldung. Diese ist am Morgen des 27. April noch für zwei Stunden möglich.

Auf diese Zeit setzen die Organisatoren, können sie doch bei den beiden großen Läufen insgesamt 1500 Teilnehmer starten lassen. Als Mann, der seit 30 Jahren bald jeden Tag läuft, hat Prasske für Hunderte Nachmelder Verständnis. Viele wollten sich nicht lange im Voraus festlegen, „als Läufer zwackt dich doch alle Naslang irgendetwas“. Oder man habe schlicht keine Lust. Oder die Motivation richte sich nach dem Wetter. Vergangenes Jahr sei es kalt gewesen. Der Solitudelauf profitiert zwar von der herrlichen Strecke, mancher Kenner tituliert ihn aber auch als „Knochenbrecherlauf“ – wegen der Steigungen, und vor allem wegen des langen Gefälles nach zehn oder 21 Kilometern hinab in die Stadt.

Zweitausend Läufer beim Solitudelauf sind das große Ziel

Die Nachmelder aber sind wichtig, auch wegen des Startgeldes. „Wir sind elementar darauf angewiesen, dass das Budget aufgeht“, meint Prasske. Der Erlös des „Riesenaufwands“ sei für die Jugendarbeit des Vereins. Der Organisationschef freut sich sehr über viele Partner, die Leistungen meist ohne Rechnung anbieten. So arbeite zum Beispiel der Bauhof das ganze Wochenende für den Solitudelauf, der Verein nutze die Stadt- und die Schwimmhalle. „Ohne die gute Zusammenarbeit mit der Stadt ginge das nicht.“ Es gibt Partner für die Verköstigung und die Getränke, solche für die Werbung und den Transport der Läufer zum Start.

Nun glaube keiner, die beiden würden alles alleine schaffen. Beileibe nicht. Gut 200 weitere Freiwillige machen mit, die Verantwortlichen für Bereiche wie Start, Ziel, Verpflegung, Strecke bilden das Organisationsteam. Wie kommt man nun dazu, an dessen Spitze viel Verantwortung zu tragen? Gerhard Prasske macht den Job seit drei Jahren, ist schon in den Neunzigern zur KSG gekommen und hat lange beim Solitudelauf mitgeholfen. Beide lassen auf ihren Vorgänger Jürgen Fritz nichts kommen. Als dieser aufhörte, so erzählt Prasske, „war eine von drei Möglichkeiten, dass der Solitudelauf stirbt. Weil das nicht sein konnte, habe ich mich gemeldet“. Und Matthias Bierer mit reingezogen. Ihre Erfahrungen als Hobbyläufer wie Fähigkeiten im Beruf helfen beiden. Prasske bringt Managementerfahrung mit, Bierer seine Menschenkenntnis als Versicherungsagent.

„Unter Läufern sind viele ehrgeizige Leute“, sagt Prasske. Und so, wie einer den Halbmarathon in Eins-dreißig laufen will, haben sich die beiden ein Ziel gesetzt: „2000 Teilnehmer sind eine magische Zahl.“ Die wollen sie – in der Läufersprache heißt das wohl „Zwanzig-null- null“.