Diana Schneider und Sabine Wacker machen als „schwäbische Hausfrauen“ die Stadt berühmt. Am Donnerstag und am Freitag traten die beiden Frauen mit Schürze und Kopftuch bei einer Kochsendung auf.

Gerlingen - Was Spätzle sind, weiß jeder. Aber Fugu? Das wissen Sabine Wacker und Diana Schneider – in der Fernseh-Kochsendung „Topfgeldjäger“ mit Alexander Herrmann. Gestern haben sie das unter Beweis gestellt: kein afrikanisches Eintopfgericht, wie ihre Gegner am Herd dachten, sondern ein asiatischer Kugelfisch. Mit der Kocherei im ZDF, an zwei Nachmittagen hintereinander, haben die beiden Frauen Gerlingen noch berühmter gemacht, als es schon ist. Die Grundschullehrerin und die Chefin einer Kosmetikschule sind die „schwäbischen Hausfrauen“, die im Stadtmuseum für Unterhaltung sorgen und damit Publikum anziehen. Im Kittelschurz erklärt Diana Schneider nicht nur die Waschzuber unterm Dach, sondern auch andere Gerätschaften von früher: Haipfel, Spitztüten, Waschbrett. Sabine Wacker nimmt die Besucher dann mit in die Stadt – auch im Kittelschurz, dem Arbeitskleid der schaffigen Hausfrau.

 

Mit Kopftuch und Kittelschürze durch Stuttgart und Gerlingen

Alexander Herrmann („a bodaständiger netter Kerle“) steckten sie prompt in ein solches Gewand, und sie erklärten dem kochenden Moderator die Kehrwoche. Putzt sie daheim die Gass’ auch im geblümten Überkleid? Sabine Wacker, längst wieder im lauschigen Museumshöfle, lacht herzlich bei dieser Frage des Reporters. „An mir hättet Sie koi Freid.“ Der Schurz gehöre zur Rolle, „ohne den ben i net die Erna Schwätzele“. Die ersten Führungen („a Ausgleich zur Schual“) habe sie für Stuttgart-Marketing gemacht, auch durch die Markthalle oder das Bohnenviertel, dabei habe sie die Gerlinger Museumsleiterin Catharina Raible kennengelernt. Rasch war die Idee auf die Gegend rund um die Petruskirche adaptiert, zusammen mit Klaus Herrmann, dem Leiter des Gerlinger Archivs.

Da hatte Diana Schneider schon als „schwäbische Hausfrau“ angefangen, in derselben Aufmachung: Kittelschürze, Kopftuch, große Klappe. Im Museum gibt’s viel zu erklären – nicht nur, wie früher geschafft und gekocht wurde. Der Mundart hat sich Diana Schneider verschrieben, sie spielt auch im Neugereuter Theäterle – auf Schwäbisch. „Mir send druff aus, dass d’ Mundart erhalta bleibt“, sagt die 47-Jährige, die auch Theaterpädagogin ist. In der Rolle der „schwäbischen Hausfrau“ müsse sie vieles ausstrahlen: das Schaffige wie das Sparsame, das Knitze wie die gute Seele – und das verbinden mit Schlagfertigkeit, Texttreue und Improvisation. Einmal im Monat, vor drei oder 30 Leuten.

Die Schüler erkennen ihre Lehrerinnen nicht mehr wieder

Im Vergleich Gerlingen mit Stuttgart wollen die beiden Damen nicht so dick auftragen, wie sie das im Fernsehen gemacht haben. In Stuttgart werde man bei den Führungen abgelenkt, meint Wacker (55), nicht nur von Autolärm und Mädchen am Straßenrand. Gerlingen sei ruhiger. Nur da singe sie mit Besuchern die schwäbische Hymne „Preisend mit viel schönen Reden“ – auch, weil Graf Eberhard im Barte, der damit gewürdigt wird, die Kehrwoche erfand.

Die beiden sind immer für eine nette Unterhaltung zu haben. Sabine Wacker erzählt mit großer Freude, dass sie gelegentlich, wenn nach der Schule in Münchingen eine Führung in Stuttgart ansteht, schon die letzte Stunde im Kittelschurz absolviert. „Warom net? Andere kommet im Minirock“, meint sie ernsthaft, aber knitz. Und Schneider erzählt, dass ihre Schüler, wie bewiesen, sie bei einer Führung nicht erkennen. „Do komm i wia a alt’s Weib drher.“ Das Schminken hat sie ja gelernt.