Mit einer großen Abschlussveranstaltung in der Stadthalle endet die LKZ-Aktion. Mit vielen Ideen, einem gemeinsamen Selbstbewusstsein und großem Elan gehen Dienstleister und Einzelhändler jetzt zurück in den Alltag.

Leonberg - Zwei Monate lang haben fast 4000 Kunden abgestimmt, Votingkarten ausgefüllt und im Internet den Service von 80 Geschäften und Einzelhändlern in Leonberg und Umland bewertet. „Es waren spannende Wochen und Monate“, bilanziert Uwe Reichert, der Geschäftsführer der LKZ. Der Zufriedenheitsindex lag bei 82 Prozent, und damit elf Prozent über dem bundesweiten Durschnitt anderer Aktionen.

 

Am wichtigsten aber ist den Teilnehmern, dass das lokale Gewerbe in der ganzen Region in und um Leonberg an einem Strang zieht, um die Konkurrenz im Internet oder der Großketten mit guten Ideen aufzunehmen. „Die große Resonanz ist ein Indiz dafür, dass sich die Kunden mit ihren Fachgeschäften identifizieren“, sagte Uwe Reichert, „die Geschäfte in Leonberg und Umgebung haben einen guten Ruf.“ So konnte dann auch der LKZ-Anzeigenchef Oliver Scheffler den stolzen 80 Teilnehmern ihre Auswertungen übergeben und eine Urkunde, 63 Prozent haben sogar ein Zertifikat erhalten, weil sie besonders gute Werte haben.

Ganz besonders gefreut haben sich auch Susanne Haug und ihr Mann, denn sie waren die Glücklichen, die unter den 4000 Abstimmern den Hauptpreis gewonnen haben: eine Flugreise nach Berlin mit exklusiver Übernachtung im Hotel Adlon. „Ich habe es erst gar nicht glauben können“, strahlt Susanne Haug, als ihr Uwe Reichert den Gutschein überreicht.

So gibt es bei der Abschlussveranstaltung zum LKZ-Service-Champion viele zufriedene Gesichter. Eines davon gehört Johann Beck, der mit seinem Bruder Nobert Beck und ihrer Firma Metatrain diese Service-Olympiade erfunden hat. „Die Beteiligung an der Aktion ist überdurchschnittlich, und auch der Zufriedenheitswert“, attestiert Beck den Leonbergern. Und Beck kennt den Vergleich, in 100 anderen Städten hat er ähnliche Aktionen schon mit den örtlichen Zeitungen organisiert.

Große Begeisterung bei den Händlern

Aus diesem Erfahrungsschatz gibt er den 120 Besuchern in der Stadthalle gleich noch einige wertvolle Tipps mit auf den Weg. „Bei Langeweile geht der Kunde fremd“, sagt er etwa. Es gelte, das „Emotionshirn“ anzusprechen, dem Kunden in jedem Kontakt ein gutes Gefühl zu vermitteln. „Wenn im Auto der Spiegel in der Sonnenklappe für den Beifahrersitz klemmt, sagt die Frau: sch... Auto“, nennt Beck ein drastisches Beispiel. Und zieht einen Vergleich mit Kaffeebohnen: die herkömmliche kostet einen Euro pro Kilo, der Nespresso mit der Werbe-Ikone George Clooney 60 Euro. „Wenn wir ein einzigartiges Produkt haben, spielt der Preis weniger eine Rolle“, sagt Beck.

Einzigartig zu sein, etwas Besonderes anzubieten, persönliche Ansprache, Freundlichkeit, alles also, was guten Service ausmacht: Damit könne sich gerade der lokale Einzelhandel abheben. Seine Firma Metatrain hat dafür sogar einen deutschlandweiten Innovationspreis ausgelobt. Zum Beispiel für einen Spielwarenladen-Besitzer in einer Kleinstadt. „Er wollte schon zumachen, da hatte er die Idee, Männerabende mit Carrera-Bahn in seinem Laden zu organisieren“, erzählt Johann Beck. Nach wenigen Wochen war er damit völlig ausgebucht, baut den Laden zu einem Spielzeug-Eventschuppen aus, und macht damit 120 000 Euro Umsatz. „Auch Sie können eine solche Idee produzieren“, ist sich Johann Beck sicher.

So entsteht eine Aufbruchstimmung unter den gut 120 Gästen, und viele gehen mit leuchtenden Augen, mindestens aber mit ein paar guten Ideen und neuen Kontakten zum Smalltalk ins Foyer. „Eine tolle Aktion, das hat sich gelohnt“, sagt etwa Friedemann Binder von der Stadtapotheke in Weil der Stadt. Auch Uwe Reichert ist zufrieden: „Das war für unseren Verlag Neuland, wir sind positiv überrascht.“