Julia Effertz ist Deutschlands erste Intimitätskoordinatorin. Vor allem für Schauspielerinnen bedeutet ihre Anwesenheit beim Dreh von Sexszenen eine große Erleichterung.

Stuttgart - Den meisten Menschen ist es unangenehm, sich vor Wildfremden auszuziehen. Bei Schauspielern wird das jedoch als selbstverständlich vorausgesetzt: Sie sollen auf der Bühne oder am Filmset ganz natürlich nackt agieren und womöglich auch noch leidenschaftlichen Sex simulieren. Gerade bei Dreharbeiten sind solche Momente besonders heikel, schließlich läuft eine Kamera; die Nacktszenen sind fortan für immer in der Welt. Entscheidender ist allerdings ein anderer Aspekt: In der Vergangenheit ist es immer wieder zu Situationen gekommen, die gerade von jungen Darstellerinnen als unangemessen oder übergriffig empfunden worden sind; mal war es der Regisseur, der eine rote Linie überschritten hat, mal der männliche Spielpartner. Julia Effertz will dabei helfen, solche Vorfälle zu vermeiden. Die Schauspielerin ist Deutschland erste Intimitätskoordinatorin. Die Bezeichnung klingt nicht sexy, ist aber eine exakte Tätigkeitsbeschreibung.