Da grenzt man sich als moderner Mann von den Sprüche- oder Poklopfern ab – und dann kommen die Sexismusdebatte und ihre Pauschalisierungen. Ein Aufschrei erlaubt kaum differenzierte Zwischentöne. Die braucht es auch nicht, solange Chefs grapschen und Kolleginnen plump angebaggert werden. Da gibt es kein Aber. Das Problem, das Männer wie ich bei der Debatte haben: Auch die Diskussion selbst duldet kein Aber. Ich bin es nicht, der Kolleginnen sexuell belästigt – aber ich bin gemeint, wenn von „Männern“ die Rede ist. So geht es vielen Männern, auch deshalb wird die Diskussion so einseitig geführt.

 

Ich könnte jetzt sagen, das alles betrifft mich nicht, ich gehöre ja zu den Guten. Es kümmert mich aber doch – weil ich fürchte, dass die Debatte auch Unsicherheit bringen wird. Wo verläuft künftig die Grenze zwischen harmlosem Necken und sexistischer Anmache? Zumindest ich bin verunsichert. Das passt ja auch ins Bild, oder soll man sagen: In den Masterplan? Die wichtigsten aktuellen Bücher über Männer heißen „Das schwache Geschlecht“, „Das Ende der Männer“ und „Das entehrte Geschlecht“. Der Tenor: Machos, das war’s.

Jetzt wird’s anstrengend

Da dräut das Ende eines von Frauen wie auch von Männern wie mir abgelehnten Zerrbilds. Doch mit dem Machoklischee schwindet auch jener Widerpart, der in Reinform zeigt, wie es zwischen Mann und Frau nicht laufen soll am Arbeitsplatz. Man wird den Macho also gerne los. Aber fortan wird es nicht mehr reichen, es einfach besser zu machen als er. Männer und Frauen müssen ihr Verhalten und ihre Haltung zum anderen Geschlecht neu denken. Das ist der anstrengendere Teil.

Der Autor: Jan Georg Plavec ist Redakteur im Ressort Online.

Der Autor: Matthias Hohnecker ist Redakteur im Ressort Sport.

Der Macho ist weg – und dann?

Da grenzt man sich als moderner Mann von den Sprüche- oder Poklopfern ab – und dann kommen die Sexismusdebatte und ihre Pauschalisierungen. Ein Aufschrei erlaubt kaum differenzierte Zwischentöne. Die braucht es auch nicht, solange Chefs grapschen und Kolleginnen plump angebaggert werden. Da gibt es kein Aber. Das Problem, das Männer wie ich bei der Debatte haben: Auch die Diskussion selbst duldet kein Aber. Ich bin es nicht, der Kolleginnen sexuell belästigt – aber ich bin gemeint, wenn von „Männern“ die Rede ist. So geht es vielen Männern, auch deshalb wird die Diskussion so einseitig geführt.

Ich könnte jetzt sagen, das alles betrifft mich nicht, ich gehöre ja zu den Guten. Es kümmert mich aber doch – weil ich fürchte, dass die Debatte auch Unsicherheit bringen wird. Wo verläuft künftig die Grenze zwischen harmlosem Necken und sexistischer Anmache? Zumindest ich bin verunsichert. Das passt ja auch ins Bild, oder soll man sagen: In den Masterplan? Die wichtigsten aktuellen Bücher über Männer heißen „Das schwache Geschlecht“, „Das Ende der Männer“ und „Das entehrte Geschlecht“. Der Tenor: Machos, das war’s.

Jetzt wird’s anstrengend

Da dräut das Ende eines von Frauen wie auch von Männern wie mir abgelehnten Zerrbilds. Doch mit dem Machoklischee schwindet auch jener Widerpart, der in Reinform zeigt, wie es zwischen Mann und Frau nicht laufen soll am Arbeitsplatz. Man wird den Macho also gerne los. Aber fortan wird es nicht mehr reichen, es einfach besser zu machen als er. Männer und Frauen müssen ihr Verhalten und ihre Haltung zum anderen Geschlecht neu denken. Das ist der anstrengendere Teil.

Der Autor: Jan Georg Plavec ist Redakteur im Ressort Online.