Sexualdelikte in Stuttgart Fahndung nach Exhibitionisten aus der S-Bahn

Bei der Linie S 6 zwischen Stuttgart und Leonberg häufen sich die Vorfälle. Eine zufällige Häufung? Oder gibt es Zusammenhänge?
Stuttgart - Im S-Bahn-Verkehr häufen sich die Auftritte von Exhibitionisten – die Bundespolizei beschäftigt sich bereits mit vier Fällen binnen einer Woche. Handelt es sich um unterschiedliche Täter – oder ist es stets derselbe, der sich bevorzugt auf der Linie S 6 zwischen Stuttgart und Leonberg entblößt? „Wir setzen auf Videoaufzeichnungen und die Angaben von Zeugen“, sagt Bundespolizeisprecher Yannick Dotzek.
Der jüngste Fall hat sich am Mittwoch gegen 17.30 Uhr in einer S 6 auf der Fahrt nach Stuttgart zwischen Weilimdorf und Neuwirtshaus abgespielt. Eine 28-jährige Frau entdeckt im Gang einen Mann, der an seinem entblößten Geschlechtsteil manipuliert. Der Vorgang soll außerdem von einer Mutter mit ihrem Kind im Vorschulalter beobachtet worden sein. Als die 28-Jährige den Unbekannten mutig anspricht, reagiert dieser nicht – und steigt am Halt Neuwirtshaus aus. Die Bundespolizei hofft, dass sich die unbekannte Mutter und weitere mögliche Zeugen über Telefon 07 11 / 87 03 50 melden.
Ermittler suchen den Videobeweis
Denn inzwischen werten die Ermittler der Bundespolizei die Videoaufnahmen von weiteren Auftritten aus, bei denen es womöglich Zusammenhänge gibt. Am 6. Januar gegen 14.15 Uhr hatte sich ein Sextäter in einer S 6 zwischen den Stationen Stadtmitte und Schwabstraße vor einer 18-Jährigen entblößt. Am 8. Januar gegen 18 Uhr belästigte ein Unbekannter zwei 14-jährige Mädchen in einer S 6 von Leonberg nach Stuttgart. Erst filmte er die beiden aufdringlich mit einem Smartphone, dann entblößte er sich, als sie in Ditzingen aus der Bahn flüchteten.
Immerhin konnte ein vierter Fall geklärt werden, der sich eine Viertelstunde vorher auf einem Bahnsteig der S-Bahn in Zuffenhausen abspielte. Die Polizei nahm dort einen 32-Jährigen fest, der sich vor einer 28-jährigen Reisenden entblößt hatte. Der einschlägig bekannte Wohnsitzlose machte keine Angaben zu seinem Motiv.
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