Die katholische Amtskirche steht für viele ohnehin auf dem Prüfstand. Sie täte um ihrer Glaubwürdigkeit willen gut daran, Diversität in ihren Reihen endlich zuzulassen, sagt StZ-Autorin Hilke Lorenz.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - Dieses Outing ist mehr als die öffentliche Preisgabe der eigenen sexuellen Orientierung. Das Outing, wie es jetzt über 100 Menschen wagen, deren Arbeitgeberin die katholische Kirche war oder ist, ist viel, viel mehr als nur das Risiko eines möglicherweise aburteilenden Blicks anderer. Diese Katholikinnen und Katholiken setzen ihren Arbeitsplatz aufs Spiel. Als Krankenpfleger, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Priester und Religionslehrerinnen. Sie riskieren das, was sie aus Berufung leben wollen. Ihr Makel in Augen der Amtskirche: sie lieben als Mann einen Mann oder als Frau eine Frau. Oder haben einen Transgenderprozess hinter sich. Die ARD-Doku „Wie Gott uns schuf“ macht deutlich: sie sind viele. Sie halten mit ihrer Arbeit die Gesellschaft am Laufen. Deshalb reden sie jetzt.