Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes will, dass sich Schauspielerinnen und Schauspieler künftig an eine überbetriebliche Stelle wenden können, wenn sie sexuelle Belästigung erleben.

Berlin - Nach den Berichten über sexuelle Belästigungen von Schauspielerinnen auch in Deutschland wird die Forderung nach einer überbetrieblichen Beschwerdestelle lauter. „Auch in Deutschland wurden Schauspielerinnen und Schauspieler, die Belästigung erfahren haben, viel zu lange allein gelassen“, sagte Christine Lüders, die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, am Donnerstag.

 

Erhöhtes Risiko der sexuellen Belästung bei Schauspielern

Die Einrichtung einer überbetrieblichen Beschwerdestelle sei wichtig, um zu erreichen, dass sexuelle Belästigung in dieser Branche nicht länger hingenommen werde. „Über die sprichwörtliche „Castingcouch’ ist viel zu lange geschmunzelt worden“, sagte Lüders. Der Fall Weinstein und die #MeToo-Debatte hätten ein Schlaglicht darauf geworfen, dass Schauspielerinnen und Schauspieler einem erhöhten Risiko der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz ausgesetzt seien, erklärte die Antidiskriminierungsstelle.

Es fehle jedoch oft der Zugang zu einer betrieblichen Beschwerdestelle, wie sie gesetzlich vorgeschrieben ist. Deshalb sei eine überbetriebliche Instanz notwendig.