Der Hotelier und Spielerberater Uli Ferber (re.) un­terstützt die SG Sonnenhof Großaspach als Hauptsponsor. Jetzt steigt der Verein erstmals in die  dritte Liga auf. Ferber spricht im Interview über den Aufstieg und eine Party mit Andrea Berg.

Der Hotelier und Spielerberater Uli Ferber unterstützt die SG Sonnenhof Großaspach als Hauptsponsor. Jetzt steigt der Verein erstmals in die  dritte Liga auf. Aber Ferber bleibt bescheiden.
Herr Ferber, durch einen 1:0-Sieg am Sonntag beim VfL Wolfsburg II hat die SG Sonnenhof Großaspach den Aufstieg in die dritte Liga geschafft. Was fällt Ihnen dazu ein?
Dass das ein Fußballwunder ist – zumindest ein kleines.
Warum ist es denn so verwunderlich?
Weil wir ein kleiner Verein sind, der vor zwölf Jahren noch in der Landesliga gespielt hat. Aber jetzt spielen wir nicht mehr gegen Eltingen oder Brackenheim, sondern gegen Arminia Bielefeld oder Dynamo Dresden. Wenn uns das damals jemand gesagt hätte, hätten wir ihn doch ausgelacht.
Heute lacht über die SG keiner mehr.
Die Entwicklung ist einfach sensationell. Darauf können wir stolz sein.
Wie haben Sie die entscheidende Partie am Sonntag erlebt?
So wie alle Fans von uns, die mit nach Wolfsburg gefahren sind – und das waren immerhin rund 400. Jeder, der in der Relegation dabei ist, spürt die ungeheure Anspannung. Das sind Endspiele, alles kann von einer einzigen Aktion abhängen. Und diese Aktion ist dann uns gelungen. Das war ein Erlebnis – unbeschreiblich.
Und was passierte danach?
Als Erster hat sich Alex Hleb (Anm. der Red.: der frühere VfB-Profi) bei meinem Sohn Michael auf dem Handy gemeldet. Das war unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Er hatte mitgefiebert und kannte das Ergebnis bereits. Alex hat uns gratuliert.
War ein anderer prominenter Schützling von Ihnen vielleicht sogar live in Wolfbsburg dabei – Mario Gomez, Bernd Leno oder Antonio Rüdiger?
Nein, sie sind gerade alle im Urlaub. Aber beim Hinspiel am vergangenen Mittwoch waren Bernd Leno und Antonio Rüdiger noch bei uns in der Comtech-Arena. Und am Sonntag hat dann ja Sahr Senesie das Tor geschossen – der Bruder von Antonio.
Danach ging die Party richtig los?
Schon im Bus auf der Heimfahrt wurde gefeiert. Aber was uns dann in Großaspach erwartet hat, hätte keiner geglaubt.
Erzählen Sie doch mal.
Kurz vor Mitternacht waren wir da. Rund 300 Leute standen Spalier – mit Fackeln ausgerüstet an der Straße. Die Kette war 200 Meter lang. Dazu hat der Spielmannszug des Musikvereins Rietenau gespielt. Das Fest ging bis in den frühen Morgen.
War Ihre Frau, die Schlagersängerin Andrea Berg, auch dabei – und hat eventuell sogar einen Ihrer großen Hits wie „Die Gefühle haben Schweigepflicht“ gesungen?
Dabei war sie. Aber gesungen hat sie nicht, nur mitgefeiert und mitorganisiert.
Wie geht es Ihnen heute einen Tag später?
Ich bin noch in der Erholungsphase (lacht).
Wenn diese Phase vorbei ist, dürften die Planungen für die dritte Liga sicher recht schnell konkretisiert werden.
Aber für das operative Geschäft bin ich als Aufsichtsratsmitglied und als einer der Sponsoren mit unserem Hotel Sonnenhof nicht zuständig. Dafür haben wir unsere Spezialisten.
Werden Sie Ihr finanzielles Engagement für die SG jetzt aufstocken?
Wie alle Partner werden auch wir uns da der dritten Liga anpassen.
Was bedeutet der Aufstieg für den Club?
Dasselbe wie vor vier Jahren der Aufstieg in die Regionalliga – eine neue Herausforderung. Aber so viel ändern wird sich nicht. Wir haben bereits ein sehr gutes Management und ein sehr gutes Trainergespann. Wir sind vorbereitet.
Und was ist dann in der dritten Liga das Ziel der Mannschaft?
Der Klassenerhalt. Wenn wir das erreichen, wäre es das nächste kleine Großaspacher Fußballwunder.