Er wohnt in Aspach, hat familiäre Verbindungen und bringt die Fußball-Lehrer-Lizenz mit: In Hans-Jürgen Boysen präsentiert der stark abstiegsbedrohte Drittligist SG Sonnenhof Großaspach die nahe liegende Trainerlösung.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Aspach - Die Chance, noch ans rettende Ufer zu gelangen, ist gering. 13 Punkte beträgt bereits der Rückstand des Fußball-Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach auf einen Nichtabstiegsplatz. Deshalb sagt der neue Cheftrainer Hans-Jürgen Boysen auch: „Es geht nicht darum, über Wunder zu reden, sondern um das Bemühen, dass jeder einzelne Spieler und das Funktionsteam seine bestmögliche Leistung abruft und die SG wieder als Team überzeugt.“ An diesem Mittwoch leitet der 62-Jährige das erste Training. Am Samstag (14 Uhr) gegen den Halleschen FC sitzt der ehemalige Trainer der Stuttgarter Kickers (2000) erstmals auf der Bank.

 

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„Hans-Jürgen wohnt in Aspach, kennt die SG und die Mannschaft sehr gut und bringt neben seiner Fachkenntnis auch sehr viel Erfahrung mit. Ich verstehe sein Engagement deshalb auch vor allem als Freundschaftsdienst“, sagt Vorstandsmitglied Michael Ferber. Interimscoach Markus Lang bleibt im Trainerteam als Co-Trainer dabei, die U19 wird bis zum Saisonende von Ben Blümle trainiert. Die SG musste reagieren, da Lang nicht die für die dritte Liga notwendige Lizenz verfügt. Die besitzt Boysen, der zudem am Sonnenhof wohnt und mit der Nichte von Mitgründer und Aufsichtsrat Uli Ferber verheiratet ist.

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„Ich kenne die Verantwortlichen der SG und den Verein schon sehr lange und schätze die Entwicklung sowie die geleistete Arbeit hier sehr. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, dem Verein in dieser sehr schwierigen Situation zu helfen und nach besten Kräften zu unterstützen“, sagte Boysen, „mit viel Fleiß und dem Wecken der Tugenden, welche die SG in den letzten Jahren erfolgreich machten, sollte es dann auch wieder in der Liga und im Pokal Erfolge nach sich ziehen. Das sehe ich als meine Aufgabe an und daran werden wir ab sofort hartnäckig arbeiten.“

Ambitionen im Pokal

Sollte es nicht mehr zum Klassenverbleib reichen, möchte die SG zumindest über den WFV-Pokal-Sieg versuchen, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Allerdings wartet im Viertelfinale (7. oder 8. April) eine harte Nuss: Es geht zu Oberliga-Spitzenreiter VfB Stuttgart II, der derzeit durch einen Kantersieg nach dem anderen auf sich aufmerksam macht. Davon ist die SG zwei Klassen höher weit entfernt. Aber schon ein 1:0 am Samstag gegen Halle würde das lang ersehnte Erfolgserlebnis bringen. Und die Blockade lösen?