Shirley Temple war der Kinderstar schlechthin. Bereits als Sechsjährige bekam sie 1934 einen Ehren-Oscar. Als Erwachsene konnte sie nie an ihre frühen Erfolge anknüpfen. Nun ist sie im Alter von 85 Jahren gestorben.

Shirley Temple war der Kinderstar schlechthin. Bereits als Sechsjährige bekam sie 1934 einen Ehren-Oscar. Als Erwachsene konnte sie nie an ihre frühen Erfolge anknüpfen. Nun ist sie im Alter von 85 Jahren gestorben.

 

Los Angeles - Die als Kinderstar berühmte US-Filmschauspielerin Shirley Temple Black ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Temple sei am Montagabend (Ortszeit) in ihrem Haus im kalifornischen Woodside eines natürlichen Todes gestorben, sagte ihre Agentin Cheryl Kagan. Ihre Angehörigen seien bei ihr gewesen. „Wir verehren sie für ein Leben mit bemerkenswerten Leistungen als Schauspielerin, Diplomatin und vor allem als geliebte Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und Ehefrau“, hieß es in der Erklärung im Namen von Temples Familie.

Temple war als Kinderstar in Filmen wie „Die kleine Prinzessin“ und „Heidi“ in den 1930er Jahren berühmt geworden. Bereits als Sechsjährige erhielt das Mädchen mit den schönen Locken und dem strahlenden Gesicht 1935 einen Ehren-Oscar. Als Vierjährige war die Tochter eines Bankangestellten und einer Näherin in einer Tanzschule entdeckt worden, über Nacht wurde sie zum Star.

Die Vorbereitungen für eine private Beisetzung Temples laufen, Fans könnten jedoch in Kürze auf der Webseite der Schauspielerin online kondolieren. „Wir bitten darum, dass unsere Familie die Gelegenheit bekommt, im privaten Kreis zu trauern“, erklärte die Agentin am Dienstag weiter.

Selbst der Präsident erlag ihrem Charme

Der singende, tanzende und steppende Dreikäsehoch verdiente zeitweise mehr als jeder andere Schauspieler in Hollywood. Bereits vor ihrem zehnten Geburtstag habe sie die damals ungewöhnliche Summe von 50.000 Dollar pro Film verlangt, berichtete der Fernsehsender CNN.

Für den Filmverleih Twentieth Century Fox waren die Verträge mit Temple dennoch ein gutes Geschäft, in manchen Jahren kamen laut Filmdatenbank imdb mehr als zehn Filme mit ihr in die Kinos. Noch heute gilt ihre Beliebtheit als Grund dafür, dass der Verleih damals nicht Pleite ging. Selbst US-Präsident Franklin D. Roosevelt verfiel ihrem Charme und dankte Temple dafür, dass sie „Amerika mit einem Lächeln durch die Depression führte“.

Als Temple in die Pubertät kam, endete jedoch auch ihre Kinokarriere. 1940 floppte „The Blue Bird“, mit 22 Jahren zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück. Spätere Versuche, in Hollywood noch einmal groß Fuß zu fassen, scheiterten.

Über soziale Aktivitäten kam Temple in die Politik. Als engagierte Republikanerin kandidierte sie 1967 für einen Sitz im Kongress und wurde nur knapp geschlagen. Präsident Richard Nixon machte sie zur UN-Delegierten, dessen Nachfolger Gerald Ford zur Botschafterin in Ghana. Unter George Bush wurde sie 1989 Botschafterin in der damaligen Tschechoslowakei.