Nach dem Spiel Deutschland gegen Ungarn am Mittwoch beschweren sich Frauen, dass sie länger als Männer warten mussten an den Sicherheitskontrollen. Die Veranstalter reagieren.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Frust beim Schlangestehen: Das hat es beim Spiel Deutschland gegen Ungarn am Mittwochabend auf dem Schlossplatz. Wer in die Fanzone hinein wollte, musste sich auf Wartezeiten einstellen. Denn jede und jeder, der oder die auf den Platz will, wird am Eingang durchsucht. Mal geht das schnell, etwa wenn ein Mann T-shirt und Shorts trägt und außer einem kleinen Geldbeutel nichts in den Taschen hat. Kommt aber jemand mit Tasche und hat in jeder Hosen- und Jackentasche Gegenstände, dann kann das etwas länger dauern – und Taschen haben Frauen gerne dabei. Da die Personen am Eingang auch abgetastet werden, stehen für Frauen weibliche Sicherheitskräfte bereit.

 

Aus Sicht mehrerer Besucherinnen am Mittwoch waren die Frauen am Einlass benachteiligt. „Es dauerte ewig. Die Männer kamen einfach durch, und wir standen in so einer langen Schlange, dass wir von anderen beschimpft wurden, wir würden im Weg stehen“, bericht eine Leserin unserer Zeitung. Sie stand am Eingang beim Künstlerbund. Auch von andern Toren wurde Ähnliches berichtet. Der Ärger ist groß, schließlich ist Fußball und erst recht das Rudelgucken seit Jahrzehnten keine Männerdomäne mehr.

Die Situation an den Eingängen soll besser werden

Bei der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart ist die Kritik auch angekommen. „Wir werden nachsteuern, damit das besser wird“, sagt deren Sprecher Jörg Klopfer. Die Frauen sollen auch schnell in die Fanzone kommen. Man werde Schichten entsprechend planen und Personal so einteilen, dass ausreichend weibliche Sicherheitskräfte für die Kontrollen der Frauen da seien.

Insgesamt sei man sehr zufrieden mit der Arbeit der Security, sagt Klopfer: „Die Kontrollen laufen gut.“ Aus dem Mund eines Besuchers klingt das so: „Die sind ja gründlicher als am Flughafen, denen entgeht nichts.“ Es seien auch schon ein paar Messer gefunden worden, die dann weggenommen wurden. „Aber das waren – vor allem auf die große Besucherzahl – keine Riesenmengen, sondern verschwindend gering“, sagt der Sprecher von in.Stuttgart.

Sämtliche gefährliche Gegenstände wie Messer und erst recht Waffen sind selbstverständlich verboten auf dem Gelände. Auch sogenannte sperrige Gegenstände wie Campingstühle oder Stockschirme dürfen aus Sicherheitsgründen nicht mit rein in die große Fanzone auf dem Schlossplatz. Angesichts der Wettervorhersage werde man aber auf jeden Fall kleine Taschenschirme zulassen. Flaschen und andere Behälter, die zersplittern können, sind ebenfalls nicht erlaubt. Getränke kann man auf dem Platz kaufen. Es gibt aber auch eine kostenlose Variante: Im hinteren Bereich der Fanzone sind zwei Trinkwasserbrunnen, an denen man sich kostenlos bedienen darf. Auch Spender mit Sonnencreme stehen bereit.