In den Anschlussunterkünften in Filderstadt ist es insgesamt ruhiger geworden. Doch dort, wo kein Sicherheitsdienst im Einsatz ist, kommt es zu illegalen Geschäften.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Filderstadt - In den beiden großen Filderstädter Anschlussunterkünften – an der Humboldtstraße in Bonlanden und an der Seestraße in Sielmingen – ist es ruhiger geworden. Es habe immer wieder mal Verstöße gegen die Hausordnung gegeben wie zum Beispiel Ruhestörungen, Besuch außerhalb der regulären Zeiten oder interne Streitigkeiten. Aber in den Jahren 2020 und 2021 sei es zu keinen schweren Straftaten mehr gekommen. So ist es in einer Vorlage zu lesen, über welche die Mitglieder des Filderstädter Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss vor Kurzem beraten haben. In diesem Jahr habe es auch noch keine Beschwerden aus der Nachbarschaft bezüglich Ruhestörungen gegeben. Darüber hinaus würden die Bewohner inzwischen bei kritischen Situationen selbstständig die Polizei rufen.

 

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Dennoch ist in beiden Anschlussunterkünften nach wie vor ein Sicherheitsdienst im Einsatz. Allerdings wurde der Umfang bereits für dieses Jahr reduziert. Seit Januar 2021 werden die beiden Anschlussunterkünfte in der Zeit von Freitag auf Samstag zwischen 20 Uhr und 4 Uhr zweimal zu unterschiedlichen Zeiten bestreift. In der Nacht von Samstag auf Sonntag sind zwei Mitarbeitende des Sicherheitsdienstes variabel fünf Stunden vor Ort.

Künftig sollen alle Einrichtungen bestreift werden

Das scheint zu wirken. Denn in anderen Filderstädter Unterkünften, die bisher nicht vom Objektschutz betreuten werden, komme es zu illegalen Geschäften. Auch das ist in der Beschlussvorlage zu lesen. Darum sollen künftig auch diese Einrichtungen bestreift werden. „Um hier einer weiteren negativen Entwicklung vorzubeugen“, wie es in der Vorlage heißt. Geplant ist, dass im Jahr 2022 die Unterkünfte an der Humboldt- und Seestraße sowie „bei entsprechendem Bedarf“ auch die Bernhausener Unterkünfte an der Tübinger Straße und der Fröbelstraße an drei variablen Tagen pro Woche je zweimal bestreift werden. Dabei solle der Sicherheitsdienst zu den Gebäuden fahren und sowohl außen als auch innen je einen Kontrollgang machen. Bei Auffälligkeiten wird der Sicherheitsdienst dann aktiv. Die Stadt Filderstadt kostet das für 2022 etwa 30 000 Euro. Der Ausschuss stimmte dem nach kurzer Diskussion mehrheitlich bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung zu.

Der Sicherheitsdienst ist Teil einer Gesamtstrategie

Der Sicherheitsdienst sei aber freilich nur einer der Bausteine, um den Frieden in den Unterkünften zu festigen, betont die städtische Pressesprecherin Barbara Scheubert auf Nachfrage unserer Zeitung und ergänzt: „Im besonderen Maße sei hier auch der persönliche Einsatz der Ehrenamtlichen genannt, wie auch die gute Betreuung durch die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter im Integrationsmanagement und der Arbeit der Gebäudefachkräfte vor Ort.“ Der nun im Ausschuss beschlossene Bewachungs- und Objektschutz sei Teil einer mehrjährigen Strategie, bei welcher der Sicherheitsdienst nach und nach abgebaut werden könne.