Nachdem die Ludwigsburger der Probleme an Brennpunkten wie dem Akademiehof, der Bärenwiese oder dem Bahnhof weder mit privaten Hilfssheriffs noch mit Sondereinsätzen des städtischen Vollzugsdienstes Herr werden konnten, wollte der Gemeinderat Nägel mit Köpfen machen. Die Stadt schuf eine neue Einheit, die zwischen Politessen und Polizei angesiedelt ist. Geschätzte Kosten im Jahr: 300 000 Euro. Ein tiefer Griff in die Kasse in schwieriger Zeit. „Ich bin froh, dass das alle Parteien im Gemeinderat mitgetragen haben“, sagt Frank Rebholz, der Leiter der Ludwigsburger Polizeidirektion.

 

„Eigentlich haben die Kommunen beim Polizeirecht wahnsinnig viele Möglichkeiten“, sagt Clemens Homoth-Kuhs vom Stuttgarter Regierungspräsidium (RP). Sie würden aber praktisch nie ausgeschöpft, weil sich alle daran gewöhnt hätten, dass für den Vollzug die Polizei zuständig ist. Rebholz freut sich, dass Ludwigsburg sehr viel mehr von diesen Rechten Gebrauch machen will. „Ich betrachte die Stadt als Sicherheitspartner“, sagt der Polizeichef.

„Wir wollten ja keine Rambotruppe“

Darum finde auch schon ein Teil der KOD-Ausbildung in der Direktion statt, sagt Balzer. Melanie Bock (22) und Siegfried Külz (23) wollten schon immer zur Polizei, aber sie wurde für zu klein befunden, und er wegen einer Sehschwäche abgewiesen. Thomas Koch (39) war Berufssoldat, Manuel Goller (28) Rettungsassistent beim Roten Kreuz und Achim Wildermuth (23) hat bei einer privaten Sicherheitsfirma gearbeitet; Dominik Felbinger (29) ist Landschaftsgärtner. 70 Personen hatten sich beworben. Sie mussten sich einem Fitnesstest und einer theoretischen Prüfung stellen, ihre Persönlichkeitsstruktur wurde in Gesprächen ausgelotet. „Wir wollten ja keine Rambotruppe“, sagt Winkler.