Die Erfahrung mit der Sicherheitskonzeption Stuttgart zeigt, dass auch in einer sicheren Stadt der Kontrolldruck der Polizei hoch sein muss, meint unsere Redakteurin Christine Bilger.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Zahlen, welche die Polizei ein Jahr nach dem Start der „Sicherheitskonzeption Stuttgart“ präsentieren kann, sind beeindruckend. 2000 Straftaten wurden außerhalb des normalen Tagesgeschäfts der Sicherheitskräfte in der Landeshauptstadt aufgedeckt. Die zusätzlich eingesetzten Beamten haben also Taten geahndet, die sonst im Verborgenen geblieben wären.

 

Ohne die Verstärkung bleiben Straftaten unentdeckt

Wenn Taschendiebe, Drogenhändler und Räuber also ohne die extra eingesetzten Kräfte der Landes- und der Bundespolizei nicht hätten dingfest gemacht werden können, ist eines klar: Ohne die Verstärkung, die aktuell fest etabliert ist, wäre die Arbeit nicht möglich. Daraus ergibt sich ein eindeutiger Appell aus Richtung der Polizei an die Politik: Die Kräfte werden gebraucht. Was als Sonderkonzeption gestartet ist, muss in einer Großstadt fast schon Standard sein. Stuttgart braucht regelmäßig mehr Personal. Sonst entstehen in einer Stadt, die sich rühmen darf, zu den sichersten in Deutschland zu zählen, Angsträume.

Die Idee ist nicht ganz neu

Natürlich hat die Polizei in Stuttgart die Bekämpfung von Kriminalitätsschwerpunkten nicht völlig neu erfunden. Das hat es immer wieder gegeben in der Vergangenheit, sei es die Bekämpfung des Drogenhandels in der ersten Hälfte der 1990er Jahre oder die Konzeption „Sichere Innenstadt“ in den Jahren danach. Die Ergebnisse haben immer belegt, dass mit massivem Polizeieinsatz dunklen Gestalten das Handwerk gelegt werden kann.

Andere Städte richten nun den Blick auf die Landeshauptstadt. Aktuell wolle sich die Freiburger Polizei ähnlich aufstellen, berichtet der Polizeipräsident Franz Lutz. Eine weitere Bestätigung, dass die Sicherheitskonzeption ein guter Ansatz ist.