Die geplanten Schutzmaßnahmen für die City sollen Täter abschrecken. Den Gedanken an den Terror halten sie im Alltag auch fern, da sie sich unaufdringlich ins Stadtbild integrieren werden, meint unsere Polizeireporterin Christine Bilger.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Stadt gibt 1,5 Millionen Euro im ersten Schritt für den Schutz der Plätze in der Innenstadt aus, das Land zwei Millionen Euro für die Absicherung des Landtags. Weitere Poller und Barrieren werden folgen, etwa rund um den Neckarpark mit seinen Veranstaltungsstätten in Bad Cannstatt – also kommen auf die Stadt noch weitere Ausgaben zu. Da es zurzeit zum Glück sehr ruhig ist, werden sich viele fragen, ob das sein muss.

 

Muss das sein? Leider ja.

Ja, leider muss das sein. Die Sicherheitslage ist unverändert. Gut eineinhalb Jahre nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz und zwei Jahre nachdem ein Lastwagen in die feiernde Menge in Nizza gefahren ist, kann man trotz der Ruhe der zurückliegenden Wochen und Monate nicht davon ausgehen, dass diese Gefahren gebannt sind. Die weltpolitische Lage ist unverändert. Die Terroristen, in den vorliegenden Fällen islamistisch geprägte, haben ihre festen Feindbilder, westliche freie Gesellschaften bleiben für sie ein Angriffsziel.

Die neuen Schutzeinrichtungen sind alltagstauglich

Wie es sich auswirkt, dauerhaft mit den Sicherheitsvorkehrungen konfrontiert zu sein, das mag man jetzt noch nicht vorhersehen. Insofern sind Lösungen wie die verbreiterten Gehwege, die dann auch noch mit Bäumen bepflanzt werden, gute Ideen. Der Schutz ist gegeben, doch sieht das Gesamtbild im Gegensatz zu den aktuell noch vorhandenen provisorischen Sperren weniger danach aus, auf Bedrohungsszenarien eingerichtet zu sein. Solche Schutzmaßnahmen stören im Stadtbild nicht.