Viele Menschen sorgen sich darum, dass smarte Geräte im eigenen Zuhause private Daten weitergeben oder gehackt werden. Doch dagegen kann man sich schützen, sagen Verbraucherschützer – und geben Tipps.

Berlin - Die deutschen Verbraucher machen sich offenbar Sorgen um die Sicherheit im digital vernetzten Haus: Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des Tüv-Verbands haben 68 Prozent der Nutzer von Smarthome-Produkten in Deutschland kein Vertrauen in die eingebauten IT-Sicherheitsfunktionen der Geräte. „Immer wieder sorgen Berichte über leicht angreifbare Smarthome-Geräte für Verunsicherung bei den Verbrauchern“, sagt Joachim Bühler, Geschäftsführer des Tüv-Verbands.

 

Mit dem Begriff Smarthome ist gemeinhin ein System gemeint, bei dem etwa die Heizungen, Lampen, Rollläden oder Stereoanlagen innerhalb eines Hauses oder einer Wohnung vernetzt sind. Sensoren messen die Raumtemperatur oder stellen fest, ob Fenster und Türen geschlossen sind. Die Raumtemperatur oder Helligkeiten lassen sich in solch einem vernetzten Zuhause dann über Touchdisplays, digitale Regler oder Smartphone-Apps steuern.

Dass viele Deutsche der Vernetzung ihres Zuhauses kritisch gegenüberstehen, haben in der Vergangenheit bereits andere Umfragen gezeigt – und das, obwohl die intelligenten Geräte immer häufiger im Einsatz sind. „Viele Verbraucher sehen den Mehrwert dieser Produkte nicht, haben Angst vor Datenweitergabe und finden die Produkte zu teuer“, sagt etwa Thomas Engelke vom Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV).

Die Verbraucherschützer fordern daher einen besseren Schutz der Smarthome-Geräte. So müsse etwa rechtlich geregelt werden, wer haftet, wenn bei einer Fehlprogrammierung Heizungsschäden entstünden oder der Kühlschrank auftaue, heißt es vom VZBV. Zudem müssten für die Geräte in regelmäßigen Abständen Sicherheits-Updates zur Verfügung gestellt werden – und zwar über die gesamte Lebensdauer dieser Geräte. Wichtige Aspekte seien auch verschlüsselte Kommunikation und sichere Kennwörter.

Smarthome-Nutzer sind sich darüber im Klaren, dass sie eine Mitverantwortung tragen

Doch auch die Nutzer selbst können etwas für den eigenen Schutz tun. Laut der aktuellen Forsa-Umfrage des Tüv-Verbands sind sich 77 Prozent der befragten Smarthome-Nutzer auch darüber im Klaren, dass sie eine Mitverantwortung tragen. Auf breite Zustimmung stoßen deshalb auch Pläne der Bundesregierung, die Nutzer bei ihrer Kaufentscheidung zu unterstützen – und besonders sichere Produkte zu kennzeichnen.

Angreifer können schwache Sicherheitsfunktionen im Smarthome etwa dazu nutzen, sensible Daten abzugreifen, Betrugssoftware einzuschleusen oder Bewohner zu überwachen. Bei Kauf und Installation entsprechender Geräte sollten Verbraucher laut Tüv-Verband deshalb einige Punkte beachten. So sollte beispielsweise das voreingestellte Kennwort bei der Inbetriebnahme eines Geräts unbedingt abgeändert werden. Zudem ist es hilfreich, sich beim Kauf darüber zu informieren, wie man Sicherheits-Updates durchführen kann. Wichtig ist demnach auch, dass das Heimnetzwerk mittels Passwort und WPA2-Verschlüsselung gut geschützt ist – und smarte Geräte nicht unbedacht mit dem offenen Internet verbunden werden. Und zuletzt ist es ratsam, sich vorab darüber zu informieren, welche Daten etwa bei intelligenten Lautsprechern gesammelt und verarbeitet werden. Vorsicht sei dann geboten, wenn personenbezogene Daten unverhältnismäßig lange gespeichert werden oder für Zwecke genutzt werden, die für den Betrieb des jeweiligen Geräts nicht notwendig sind.