Jeder dritte Smartphone-Nutzer hatte laut einer Umfrage in den vergangenen zwölf Monaten Sicherheitsprobleme. Die hochsensiblen Daten sind oft schlechter geschützt als auf einem Computer.

Berlin - Fast jeder dritte Smartphone-Nutzer hat in den vergangenen zwölf Monaten Sicherheitsprobleme mit seinem Gerät gehabt. Wie der Branchenverband Bitkom am Montag mitteilte, gaben in einer Umfrage 29 Prozent an, Sicherheitsvorfälle wie beispielsweise einen Befall mit Viren und anderen Schadprogrammen oder einen Diebstahl des Handys erlebt zu haben. Zugleich sagen vier von zehn Nutzer, dass sich auf ihrem Smartphone Inhalte befinden, von denen sie auf keinen Fall möchten, dass jemand anderes sie sieht.

 

„Längst ist das Smartphone für Cyberkriminelle mindestens ebenso interessant wie der heimische PC“, erklärte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Auf unseren Mobiltelefonen tragen wir nicht nur eine Fülle hoch sensibler Daten mit uns, häufig schützen wir die Geräte auch schlechter als die stationären Computer.“

Bildschirmsperre und regelmäßig Sicherungskopien

90 Prozent der Smartphone-Nutzer setzen der Umfrage zufolge ein Sicherheitsprogramm oder einen Sicherheitsdienst ein. Dabei greifen sie überwiegend auf kostenlose Angebote zurück. Ähnlich viele (86 Prozent) nutzen eine Bildschirmsperre per PIN, Code oder Muster. 81 Prozent haben einen SIM-Karten-Schutz aktiviert, der das Smartphone bei Entfernen oder Austausch der SIM-Karte sperrt. Rund jeder Zweite (46 Prozent) hat eine Lokalisierungsfunktion eingeschaltet, mit der sich das Smartphone bei Verlust orten lässt. Vier von zehn Smartphone-Nutzern (42 Prozent) haben eine Virenschutz-App installiert. Knapp jeder Dritte (32 Prozent) macht regelmäßige Backups der Smartphone-Daten auf dem Computer oder in der Cloud.

„Wirklich jeder Smartphone-Nutzer sollte eine Bildschirmsperre aktivieren sowie regelmäßig Sicherungskopien seiner Daten anfertigen“, riet Rohleder. „Wer sensible Nachrichten erhält, sollte darauf achten, dass diese nicht auch bei gesperrtem Smartphone auf dem Bildschirm angezeigt und so von Dritten gelesen werden können“, erklärte der Bitkom-Hauptgeschäftsführer weiter. Dabei gehe es nicht nur um den Schutz der eigenen Daten, sondern „auch um den Schutz persönlicher Daten von Freunden und Bekannten, die sich auf fast allen Smartphones befinden“.

Für die Umfrage wurden im Auftrag den Branchenverbandes 1017 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.