Nächste Runde für die Castingshow „The Voice of Germany“: In der siebten Staffel ist Popsänger Mark Forster neu dabei. Und der wird vor allem eines vermissen: Kandidaten im Stimmbruch.

Berlin - Bart, Brille, Baseballcap: In der Musikszene ist Mark Forster schon lange kein Unbekannter mehr. Aber auch im Fernsehen taucht der Sänger mit dem markanten Gesicht immer öfter auf. Ob als Fußball-Experte im ZDF-Studio, Gast in der Vox-Show „Sing meinen Song“ oder Talentsucher bei „The Voice Kids“. Ab Donnerstag (20.15 Uhr) ist der 33-Jährige nun in der Erwachsenenausgabe „The Voice of Germany“ zu sehen.

 

Der Wechsel auf dem roten Jurystuhl (Forster ersetzt Andreas Bourani) bleibt die einzig nennenswerte Änderung in der mittlerweile siebten Staffel der Castingshow. Sat.1 (donnerstags) und ProSieben (sonntags) wechseln sich bei der Ausstrahlung erneut ab. Das Experiment, das Musikformat erstmals gegen den „Tatort“ zu platzieren, hat sich aus Sicht der Sendergruppe im vergangenen Jahr gelohnt. In der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil im Schnitt bei 18,7 Prozent. Das Finale schauten 3,08 Millionen Zuschauer.

Den Gewinner von damals haben wohl nur noch die Wenigsten in Erinnerung. Schmusesänger Tay Schmedtmann aus dem westfälischen Steinhagen schaffte es mit seinem Finalsong „Lauf Baby lauf“ auf Platz 23 der Charts. Danach wurde es aber ruhig um ihn – was er mit vielen der früheren „Voice“-Gewinnern gemeinsam hat.

Forster schreibt und produziert selbst

„Die Musiklandschaft hat sich verändert. Du willst als Hörer Künstler, die was zu erzählen haben und echte Gefühle vermitteln. Dafür braucht es Zeit“, meint Neuzugang Forster im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Er schreibe Schmedtmann jedenfalls noch nicht ab und führt als Beispiel Max Giesinger an. Der Finalist der ersten Staffel musste erst das Castingshow-Image loswerden, kratzte das Geld für sein erstes Album per Crowdfunding zusammen und gehört seit seinem Hit „80 Millionen“ zu den angesagtesten Sängern des Landes.

„Ich glaube, es gibt sich kaum ein Kandidat der Illusion hin, die Show sei eine Abkürzung zum großen Ruhm. Es geht um den Wettbewerb, die Eindrücke und die Lehrstunden“, sagt Forster. Der Sänger („Au Revoir“, „Wir sind groß“, „Chöre“) aus dem kleinen Winnweiler in Rheinland-Pfalz hätte wohl selbst nicht den Weg über eine Musikshow gewählt. „Ich komme eher über das Gesamtpaket. Ich schreibe und produziere die Songs selber. Ich weiß nicht, wie stark ich bei den „Blind Auditions“ gewesen wäre mit einem fremden Song.“

Bei den „Blind Auditions“ sitzen die Juroren, die in der Sendung „Coaches“ genannt werden, mit dem Rücken zu den Kandidaten, hören also nur ihre Stimmen. Neben Forster sind in diesem Jahr erneut Yvonne Catterfeld, der finnische Sänger Samu Haber sowie Michi Beck und Smudo von den „Fantastischen Vier“ dabei.

Forster, der bereits als Gastgeber für die kommende „Sing meinen Song“-Staffel gehandelt wird, nennt seine Premiere bei „The Voice of Germany“ einen „Ritterschlag“. Er habe in der Kinderausgabe, die er einmal gewinnen konnte, eine Ausbildung durchgemacht. „Der größte Unterschied ist, dass die Talente hier erwachsen sind und alle den Stimmbruch schon hinter sich haben.“