Borussia Dortmund, Titelverteidiger FC Bayern München und Bayer Leverkusen verbuchten am siebten Spieltag allesamt Heimsiege und vergrößerten damit den Abstand zum ersten Verfolger auf sechs Punkte.

Düsseldorf - Diese Zwischenbilanzen beeindrucken zutiefst. Tabellenführer Borussia Dortmund, die punktgleichen Bayern und Sami Hyypiäs Leverkusener sind im deutschen Fußball ein elitäres Top-Trio, das der Konkurrenz schon früh zu enteilen droht. Dem furiosen BVB gelang mit dem 5:0 gegen Freiburg der höchste Saisonsieg. Dortmund weist mit 19 Zählern nach sieben Spieltagen die beste Bilanz seiner Erstligahistorie auf. Pep Guardiolas Münchner Triplegewinner machten beim 1:0 über Wolfsburg den zwölften Heimsieg nacheinander perfekt und sind jetzt bereits 32 Mal ungeschlagen.

 

Bayer etabliert sich unterdessen machtvoll als dritte Kraft. Das 2:0 gegen Hannover bedeutet Clubrekord: Erstmals stehen für die Werkself nach sieben Durchgängen sechs Siege im Erfolgsbericht. Chefcoach Hyypiä spielte den Status quo dennoch herunter und wähnt sich trotz des Abstands von nur einem Punkt noch nicht auf Augenhöhe mit den ganz Großen.

„Jetzt denken wir nicht daran, wie nahe wir den Bayern und dem BVB sind“, meinte der Finne. Dass Bayer nach dem Königsklassen-Intermezzo gegen San Sebastian die Bayern im Samstags-Topspiel sogar überholen kann, schien Hyypiä und die Seinen überhaupt nicht zu jucken. „Das Bayern-Spiel ist bei uns ganz außen vor“, sagte Kapitän Simon Rolfes.

Nürnberg kann Spiel gegen Schalke drehen

Einen Auswärtspunkt im Tabellenkeller sammelte der nach sieben Spielen jedoch noch immer sieglose 1. FC Nürnberg am Sonntag mit dem 3:3 (1:2) bei Werder Bremen. Mit 2:0 und 3:2 führte Werder jeweils, doch der „Club“ gab nicht auf, kam zweimal zurück und verdiente sich das Remis redlich. Im zweiten Sonntagspiel gelang Aufsteiger Eintracht Braunschweig wieder kein Sieg. Gegen den VfB Stuttgart unterlag die Mannschaft von Torsten Lieberknecht nach Toren von Vedad Ibisevic (40.), Alexandru Maxim (50.), Ibrahima Traore (76.) und Martin Harnik (86.) mit 0:4 und steht weiter einsam am Tabellenende. Der VfB machte einen großen Sprung von Platz 14 auf sechs.

Der Meister aus München tat sich schwer. Das 1:0 gegen Wolfsburg war ungleich zäher als der souveräne BVB-Auftritt gegen chancenlose Freiburger. Speziell Robert Lewandowski hatte Spaß bei der Gala, war an allen Treffern beteiligt und wurde für sein Lupfer-Tor zum 3:0 in höchsten Tönen gelobt. „Das war schlichtweg Weltklasse. Es gibt nur wenige, die das so machen“, schwärmte Sturmpartner Marco Reus.

Die Hatz geht weiter. Der BVB trifft schon am Dienstag in der Champions League auf Marseille, Bayer am Mittwoch auf San Sebastian, die Bayern müssen bei Manchester City ran. Guardiola schenkte seinen Viel-Spielern einen freien Sonntag: Sie sollten den Akku laden. „Ich bin mir sicher, in den nächsten Spielen gegen Manchester City und Leverkusen werden wir besser spielen“, kündigte der Spanier an.

Von den Königsklassen-Startern gelang nur Schalke kein Sieg. Das 3:3 bei 1899 Hoffenheim machte Kevin-Prince Boateng „stinksauer“. 3:1 führte S04 und musste drei Tage vor dem Champions-League-Auftritt in Basel am Ende glücklich sein, dass der Gegner aus dem Rückstand nicht noch ein durchaus mögliches 5:3 machte. Trainer Jens Keller war „maßlos enttäuscht“ und wurde durch „individuell wahnsinnige Fehler“ auf die Palme gebracht.

Dazu bestand bei Bert van Marwijk kein Anlass. Bei seiner Rückkehr auf die Bundesligabühne gelang dem neuen Trainer mit dem 2:2 des Hamburger SV in Frankfurt ein Teilerfolg. „Der Punkt ist ein wertvoller Schritt - für die Mannschaft, für das Vertrauen, für die Moral“, sagte Sportdirektor Oliver Kreuzer. Man könne es dem Nachfolger von Thorsten Fink zuordnen, dass das zuletzt heftig gebeutelte Team trotz zweimaligen Rückstands ruhiggeblieben sei und an der taktischen Marschroute festgehalten habe.

Diese muss Thomas Tuchel wieder suchen. Das 1:3 bei Hertha BSC war für den Mainzer Chefcoach eine wenig angenehme Premiere: Erstmals unter seiner Regie verlor Mainz vier Bundesligapartien in Serie. Inklusive des 0:1 im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln war es sogar schon die fünfte Pflichtspielniederlage nacheinander.