Union Berlin tat sich am Samstag gegen den VfL Wolfsburg lange schwer – bis zwei Angreifer beim Tabellenführer mal wieder perfekt harmonierten.

Auf Europa-Frust folgt wieder Liga-Lust: Der 1. FC Union Berlin geht nach einem Sieg gegen den VfL Wolfsburg als Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga in die Länderspielpause. Die Köpenicker gewannen am Sonntagnachmittag im Stadion An der Alten Försterei mit 2:0 (0:0) und verteidigten erfolgreich ihre in der Vorwoche eroberte Tabellenführung. Das neue Traumduo der Berliner schlug wieder zu: Zuerst bereitete Sheraldo Becker das Führungstor von Jordan Siebatcheu (54. Minute) vor, dann erzielte der 27-Jährige den Treffer zum 2:0 selbst.

 

Die Eisernen sind nun in der Liga saisonübergreifend seit 14 Spielen ungeschlagen. Wie schon am vergangenen Wochenende gegen Köln fanden sie nach einer Europa-League-Niederlage am Donnerstag umgehend zurück in die Erfolgsspur.

Wieder einen Rückschlag für Wolfsburg

Die Wolfsburger erlitten im zweiten Spiel nach der Aussortierung von Angreifer Max Kruse nach dem ersten Ligasieg gegen Frankfurt zuletzt direkt wieder einen Rückschlag. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac rutschte auf einen Abstiegsplatz ab. Kruse, erst im Winter unter viel Aufsehen von Berlin nach Wolfsburg gewechselt, wurde bei der Partie gegen seinen Ex-Club nicht im Stadion gesichtet. „Ohne Kruse habt ihr keine Chance“, sangen die Union-Fans spöttisch.

Bei den Köpenickern gab es vor dem Anpfiff eine Nachricht, die für großen Jubel sorgte: Timo Baumgartl stand etwas mehr als vier Monate nach Bekanntwerden seiner Hodenkrebserkrankung erstmals wieder in der Startelf. „Es ist an der Zeit, ihn reinzuwerfen“, sagte Fischer bei DAZN. Der Innenverteidiger wurde nach 62 Minuten unter großem Applaus ausgewechselt.

Berliner behielten die Kontrolle

Fischer brachte zudem Kapitän Christopher Trimmel und Niko Gießelmann wieder in die erste Elf. Wolfsburg-Trainer Niko Kovac vertraute auf die gleiche Mannschaft, die gegen Frankfurt gewonnen hatte. Der gebürtige Berliner warnte schon vor der Partie vor Unions Intensität, und die Köpenicker zeigten sie früh. Schon nach 42 Sekunden prüfte Janik Haberer VfL-Keeper Koen Casteels mit einem Volley nach einem langen Ball. Kurz darauf schoss Becker nach einer Ecke von der Strafraumkante über das Tor (4.).

Auch danach behielten die Berliner die Kontrolle, die Offensivbemühungen auf beiden Seiten blieben aber zu ungenau. Es war zäh. Die Niedersachsen versuchten, in der Angriffsreihe mit vielen Positionswechseln Lücken in die starke Abwehrreihe der Köpenicker zu reißen. Zuspiele in diesen Momenten kamen selten an. Josip Brekalos Versuch aus spitzem Winkel blieb in der ersten Halbzeit die beste Chance für die Wölfe (32.).

Union kam wieder stark aus der Kabine. Kurz nach dem Wiederanpfiff setzte Andras Schäfer Siebatcheu im Strafraum schön in Szene. Sein Versuch ging knapp rechts am Tor vorbei (47.). Doch dann schlug das Duo zu. Becker flankte vom linken Flügel, Siebatcheu platzierte seinen Kopfball perfekt ins Eck. Das dritte Ligator für den 26-Jährigen, Beckers dritte Vorlage. Becker sorgte dann nach einem schönen Pass über die Abwehrkette vom eingewechselten Paul Seguin für die Entscheidung.