Es fehlt nur noch ein Sieg: Die Adler Mannheim stehen dicht vor dem Gewinn des DEL-Titels. In der Final-Serie setzt das Team von Trainer Pavel Gross in München ein Ausrufezeichen.

München - Im Kampf um die deutsche Eishockey-Meisterschaft haben die Adler Mannheim Titelverteidiger Red Bull München erneut entnervt und sind nur noch einen Erfolg vom Silberpokal entfernt. Das Team von Trainer Pavel Gross feierte am Mittwoch auswärts ein 4:0 (0:0, 3:0, 1:0) und damit den dritten von vier nötigen Siegen in der Finalserie, in der es nun 3:1 steht. Am Freitagabend (19.30 Uhr) können die Adler in eigener Halle ihren achten Meistertitel perfekt machen. Die verletzungsbedingt dezimierten Münchner brauchen dagegen ein kleines Wunder, um doch als erste Mannschaft in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) viermal nacheinander Champion zu werden.

 

Cody Lampl (24. Minute), Ben Smith (25.) und Phil Hungerecker (26.) mit einem Dreierpack innerhalb von zwei Minuten sowie Nationalspieler Matthias Plachta (42.) sorgten für die Tore der Gäste. Die Hausherren von Erfolgscoach Don Jackson blieben offensiv einmal mehr zu harmlos.

Dabei hatte sich München anders als in Partie drei mit dem Gegentor nach fünf Sekunden in der Anfangsphase nicht überrumpeln lassen. Die Hausherren hatten mit einem Pfostenschuss von Keith Aulie (5.) die erste Chance der Partie, in der beide Teams den 6142 Zuschauern in der ausverkauften Olympia-Eishalle ein furioses Anfangsdrittel boten: Dass es ohne Treffer in die Pause ging, lag an den Nationaltorhütern: Mannheims Dennis Endras rettete gegen Frank Mauer (8.), Danny aus den Birken zeigte gegen Tommi Huhtala einen Weltklasse-Reflex (15.). Die zunächst größte Möglichkeit verhinderte Münchens Stürmer John Mitchell, der den Puck auf der Linie vor Chad Kolarik klärte (7.).

Mannheimer Drangphase entnervt die Gastgeber

Innerhalb von 2:06 Minuten sorgten die Gäste von Coach Pavel Gross im zweiten Drittel für die Vorentscheidung. Zunächst erzwangen sie einen Scheibenverlust im Münchner Drittel, den Lampl nutzte. Kurz danach setzte Smith nach einer Einzelaktion den Puck an Torwart aus den Birken vorbei in den Winkel. Und dann stocherte Hungerecker die Hartgummischeibe zum 3:0 über die Linie.

Die Münchner waren geschockt, eine kurze Mannheimer Drangphase hatte dem Titelverteidiger nach einem guten Beginn entnervt. Red Bull war dezimiert in das Duell gegangen, neben etlichen länger Verletzten kehrte auch Spielmacher Mark Voakes nach einer Verletzung aus Spiel zwei wieder nicht zurück. Mannheim musste auf Nationalspieler Sinan Akdag verzichten, der am Montag einen Kniecheck abbekommen hatte.

„Wir waren nicht wachsam, haben die Scheibe nicht rausbekommen“, sagte Münchens Stürmer Yasin Ehliz in der zweiten Pause bei Magenta Sport zu den verhängnisvollen 126 Sekunden. Die letzten Hoffnungen auf ein Comeback zerstörte Plachta mit seinem Tor zum 4:0 unter die Schoner von aus den Birken durch. Der Olympia-Zweite hatte genug und ging frustriert vom Eis - das Spiel war da bereits entschieden.