Weitgehend friedlich mit einzelnen Ausreißern haben Anhänger den Einzug ihrer Fußballmannschaften ins Achtelfinale der Europameisterschaften gefeiert. Vier Polizisten wurden leicht verletzt.

Stuttgart - Stillstand und gesperrte Straßen sind bei großen Fußballereignissen keine Seltenheit. In der Nacht zum Mittwoch staunte die Polizei aber nicht schlecht über ein neues Phänomen: Statt mit ihren Fahrzeugen fahnenschwenkend Kreise zu ziehen, stellten acht Autofahrer ihre Fahrzeuge mitten auf der Friedrichstraße ab. Diese war mit Einsetzen der Autocorsos nach den Siegen der türkischen und kroatischen Mannschaften ebenso wie die Theodor-Heuss-Straße gesperrt worden. Die Jubelfahrer wurden umgeleitet. Die Besitzer der acht Autos holten ihre Wagen auch nach Ende der Siegesfeiern nicht ab. Die Fahrzeuge wurden abgeschleppt.

 

Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz angezeigt

Die Feiern seien weitgehend friedlich gewesen. Nach den Spielen der deutschen, polnischen, ukrainischen und nordirischen Mannschaften habe die Polizei nicht einschreiten müssen. Etwas anders habe es nach Ende der Partien der Kroaten und der Türken ausgesehen. Neun Personen wurden festgenommen, unter anderem wegen Körperverletzungen und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz – letztere warfen nicht zugelassene Böller. Die Polizei hatte wegen der Böller Verletzte zu beklagen: Drei Beamte erlitten Knalltraumata, weil mitten in der Menge der Feiernden Böller gezündet wurden. Auch seien Leuchtfackeln in die Menge geworfen worden. Die Polizei geht davon aus, dass die Fußballanhänger gedankenlos handelten. Außerdem wurde ein Beamter leicht verletzt, als ein Corsoteilnehmer gegen 0.45 Uhr gegen dessen Polizeimotorrad stieß.