Der Rebell wird abgestraft: Volker Kauders Bruder Siegfried scheitert im Wahlkreis Schwarzwald-Baar mit seiner Einzelkandidatur gegen den offiziellen CDU-Bewerber Thorsten Frei.

Villingen-Schwenningen - Der CDU-Rebell und langjährige Bundestagsabgeordnete Siegfried Kauder muss den Bundestag verlassen. Der 62-Jährige scheiterte bei der Wahl am Sonntag im Wahlkreis Schwarzwald-Baar mit seiner Einzelkandidatur. Ihm gelang es nicht, das Direktmandat zu erringen. Siegfried Kauder, Bruder von Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU), holte nach Angaben des Kreiswahlamtes lediglich 3,0 Prozent der über das Direktmandat entscheidenden Erststimmen.

 

Das Direktmandat und damit den Einzug in den Bundestag sicherte sich der Kandidat der CDU, der Donaueschinger Oberbürgermeister und Vize-Chef der Landes-CDU, Thorsten Frei (40). Auf ihn entfielen 56,7 Prozent der Erststimmen.

Kauder, seit 2002 CDU-Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Schwarzwald-Baar und 20 Jahre Kreisvorsitzender der CDU, war von seiner Partei nicht mehr zur Wahl aufgestellt worden. Stattdessen wurde Thorsten Frei offizieller CDU-Kandidat. Weil Kauder bei der Bundestagswahl als Einzelbewerber ins Rennen gegangen ist, will ihn die CDU ausschließen. Die Kauders waren in der vergangenen Legislaturperiode das einzige Geschwisterpaar im Bundestag.