Gleich doppelt ist an der Silcherschule gefeiert worden: Zum einen galt das Fest dem von Grund auf sanierten Hauptbau, zum anderen der Tatsache, dass die Lehranstalt Stuttgarts erste Grundschule ist, die sich „Modellschule für Medienbildung“ nennen darf.

Zuffenhausen - Gleich doppelt ist vor Kurzem an der Silcherschule gefeiert worden: Zum einen galt das Fest dem von Grund auf sanierten Hauptbau, zum anderen der Tatsache, dass die Lehranstalt Stuttgarts erste Grundschule ist, die sich „Modellschule für Medienbildung“ nennen darf. „Das sind zwei wichtige Ereignisse, die eigentlich zusammengehören“, sagte Rektorin Jana Bergemann bei der Feierstunde am vergangenen Freitag.

 

Vergangenheit und Zukunft, das erläuterte Bergemann, würden sich die Hand geben. Was die Vergangenheit betrifft, so meinte sie damit die Schulgebäude. Die sieben Häuser waren zwischen 1952 und 1954 nach den Plänen von Architekt Günter Wilhelm als erste Pavillonschule in Stuttgart errichtet worden und stehen unter Denkmalschutz. In die Zukunft hingegen weist das Projekt „Modellschule für die Medienbildung“, an dem die Silcherschule als bislang einzige Grundschule in der Landeshauptstadt teilnimmt und dabei mit dem Stadtmedienzentrum Stuttgart kooperiert.

Rund acht Millionen Euro hat die Sanierung des Hauptgebäudes (Bau 4) gekostet. Diese Summe war ursprünglich für die gesamte Schule veranschlagt worden. Denkmalschutz, statische Eingriffe, eine neue Lüftungsanlage, Brandschutz sowie das Auftauchen bislang unentdeckter Schadstoffe hatten die Kosten in die Höhe getrieben. Immer wieder war die Modernisierung aufgeschoben worden, bis sie schließlich 2014 begann – nicht zuletzt dank des Eintretens von Umweltminister Franz Untersteller, der die Schule, die in seinem Wahlkreis liegt, zweimal besucht hatte (wir berichteten).

Die Kinder sollen lernen, verantwortungsbewusst mit Medien umzugehen

Bereits Bergemanns Vorgängerin Dorothea Maar hatte sich immer wieder für eine Sanierung eingesetzt. „Von Ihrer Hartnäckigkeit profitieren wir heute. Sie selber haben vom Ergebnis leider nichts mehr“, sagte Bergemann und überreichte der ehemaligen Rektorin einen großen Blumenstrauß. Bergemann lobte auch das Schulverwaltungsamt für seine sehr gute Informationspolitik. Seitens des Hochbauamts war Rolf Winter zur Feierstunde gekommen. Er hatte zwei Geschenke mitgebracht: Bergemann bekam eine alte Postkarte von 1956, auf der die Silcherschule abgebildet ist, und Maar ihr altes Türschild, das vor dem Rektorat gehangen hatte.

Ebenfalls bei der Feierstunde dabei war Hans-Jürgen Roller, der Leiter des Stadtmedienzentrums Stuttgart. Er berichtete, dass die Silcherschule 16 Tablet-PCs als Dauerleihgabe erhalten habe. Ein erstes Ergebnis konnten die Gäste gleich in Augenschein nehmen: Die Mädchen und Jungs waren mit den Geräten in der Schule unterwegs, um zu fotografieren und kleine Texte zu schreiben, und hatten dabei einen Film gedreht. „Den Kindern soll ein verantwortungsbewusster Einsatz der Medien beigebracht werden“, erläuterte Bergemann.

Neben der technischen Ausrüstung bekommt die Silcherschule auch eine intensive personelle medienpädagogische Beratung. Regelmäßig ist ein Berater des Stadtmedienzentrums vor Ort. Unter anderem hilft er dabei, die Integration digitaler Geräte in den Unterricht zu erproben. Dabei werden nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer angeleitet. Von den gesammelten Erfahrungen sollen später einmal alle Stuttgarter Grundschulen profitieren. Zeitlich ist das Modellschulprojekt laut Roller nicht begrenzt.