Um Befürworter für ihr Projekt zu gewinnen, haben die Jungpolitiker Stadträte eingeladen.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Sillenbuch - Eine Lektion hat Lukas Klenk in den zurückliegenden Monaten gelernt. Wer etwas bauen will, braucht nicht nur die Idee, sondern auch Geduld. Im vergangenen Sommer hatte der Sprecher des Sillenbucher Jugendrats den Bezirksbeiräten erstmals und ausführlich erzählt, wie er und die anderen sich das mit dem Skatepark vorstellen. Sie wünschen sich für die jungen Leute im Stadtbezirk einen Ort, an dem sie ihre Skateboards klackern lassen können. „Jugendliche werden in Stuttgart immer mehr an den Rand gedrängt“, sagte Klenk bei der jüngsten Sitzung des Jugendrats.

 

Mit einem Wunsch ist es allerdings nicht getan. Zurzeit liegt das Projekt beim Baurechtsamt. Das Gartenamt will wissen, ob die Skateranlage auf einem Grundstück nördlich der Tennisplätze des SV Sillenbuch gebaut werden könnte. Um das zu beurteilen, muss das Amt für Umweltschutz zunächst prüfen, ob dort geschützte Tierarten leben, und ein Ingenieurbüro muss eine Prognose erstellen, wie laut es nach dem Bau des Skateparks werden könnte. Das kann dauern. Gerald Aichele vom Gartenamt rechnet mit einem halben Jahr.

Das ist lang, denn die Stadträte beginnen bereits im Sommer, den Haushalt der nächsten zwei Jahre zu besprechen. Und Ziel des Jugendrats ist es, dass sein Projekt berücksichtigt wird. Deshalb wollen die Jugendräte auch beim Bürgerhaushalt dafür werben.

„Ich finde es toll, wie ihr euch engagiert“

Die Verwaltung schätzt die Kosten auf 600.000 Euro. Die Sillenbucher Jungpolitiker haben die Abläufe in der Lokalpolitik offensichtlich durchschaut. Zu ihrer jüngsten Sitzung haben sie Stadträte geladen. Lukas Klenk und die anderen hoffen auf das Wohlwollen im Gemeinderat. „Ich finde es toll, wie ihr euch engagiert, nur Lob“, sagte Ilse Bodenhöfer-Frey von den Freien Wählern. Maria Hackl, die SPD-Rätin, schloss sich dem an, hatte aber noch Detailfragen, denn: „Ich bin keine Skaterin“.

Bodenhöfer-Frey und Hackl waren die einzigen Vertreter aus dem Gemeinderat, die am Montag ins Jugendhaus gekommen sind. Ulrich Endress, der Sillenbuch für die CDU betreut, war beruflich verhindert, wie er sagte. „Ich mache mich dafür in meiner Fraktion aber stark.“

„Wir sind in diesem Jahr gut vorangekommen, auch wenn wir noch am Anfang stehen“, sagte Lukas Klenk. Das ist ein Satz, aus dem die Lektion spricht, die er inzwischen gelernt hat: Von der Idee bis zur Einweihungsfeier kann es dauern.