Berliner und Touristen lassen sich auch nach dem Terroranschlag vom Großereignis nicht abhalten: Schon am frühen Abend sind Tausende vor dem Brandenburger Tor zussammen gekommen, um ins neue Jahr zu feiern.

Berlin - Hinter Sicherheitszäunen und Betonpollern haben Tausende Gäste am Brandenburger Tor dem Jahresende entgegen gefeiert. Bei klarem Himmel und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt drängten sich am frühen Abend schon zahlreiche Besucher bei der Silvesterparty vor der großen Bühne. Auf der restlichen Partymeile konnten sich die Gäste bei Sonnenuntergang noch frei bewegen. Die Stimmung sei bislang entspannt und friedlich, sagte eine Sprecherin der Polizei. Auch der Ordnungsdienst und das Rote Kreuz wussten von keinen Zwischenfällen.

 

Zum Start des Bühnenprogramms um 20.15 Uhr füllte sich die Festmeile mit Zehntausenden Besuchern. Der Bereich vor dem Brandenburger Tor war gut besucht. Das ZDF übertrug die Show live. Zum Start sang Max Giesinger „80 Millionen“. Die Besucher stimmten sich mit dem Schlachtruf der isländischen Fußballer („Huh“!) auf den Abend ein.

Außerdem waren Auftritte der Hermes House Band, den Vengaboys und von DJ Bobo geplant. Mit dem Hamburger Star-DJ Felix Jähn, Marquess und Max Giesinger haben sich auch bekannte Künstler aus diesem Jahrzehnt angekündigt. Um Mitternacht soll dann traditionell das größte Feuerwerk Berlins über dem Wahrzeichen der Stadt abgefeuert werden. Acht Minuten soll das Spektakel dauern.

Verständnis für Wartezeit

Die Besucher mussten sich auf verschärfte Sicherheitskontrollen einstellen. Nach dem Lkw-Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz mit zwölf Toten und mehr als 50 Verletzten hatten die Veranstalter das Sicherheitskonzept noch mal überarbeitet. Die Gäste wurden am Einlass abgetastet. Rucksäcke und andere Gepäckstücke dürfen die Gäste nicht mitnehmen.

Am frühen Abend mussten die Besucher an den Haupteingängen zwischen 5 und 15 Minuten anstehen. Die allermeisten Menschen zeigten dafür großes Verständnis, wie eine Mitarbeiterin des Ordnungsdienstes berichtete. Die Polizei schloss wie geplant den S-Bahnhof am Brandenburger Tor wegen des großen Andrangs. Die Linie U55 fahre dort nicht mehr, teilte die Polizei auf Twitter mit. Auch der Busverkehr dort war eingeschränkt.

Um das eingezäunte Gelände herum waren Betonklötze aufgestellt worden, die einen Anschlag wie vor der Gedächtniskirche verhindern sollen. Rund 1700 Polizisten und 700 Helfer waren nach Behördenangaben auf der Partymeile entlang der Straße des 17. Juni im Einsatz. Die Feuerwehr richtete am Großen Stern und am Brandenburger Tor temporäre Feuerwachen ein. 140 Ärzte und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes standen an insgesamt fünf Unfallhilfestellen bereit.

Am Abend meldete die Berliner Polizei eine Festnahme. Ein Mann habe auf der Silvesterparty „Bombe, Bombe, Bombe“ gerufen. Er bekommt eine Anzeige. „Er feiert nun #Welcome 2017 bei uns“, twitterte die Polizei. Sonst habe es keine besonderen Vorkommnisse gegeben, sagte eine Sprecherin.