Die Agentur Nachtliebe räumt Fehler bei der Organisation der Silvesterparty in der Kongresshalle ein.

Böblingen - Die Stuttgarter Eventagentur Nachtliebe verteidigt sich im Internet gegen die Vorwürfe, die im Zusammenhang mit einer Silvesterparty in der Böblinger Kongresshalle laut geworden sind. Auf der Seite www.bigsilvester.de » schreiben die Veranstalter, "der geballte Andrang mit rund 2500 Besuchern um Punkt 22 Uhr" sei nicht abzusehen gewesen. Erschwerend sei hinzugekommen, "dass einige wenige Gäste sehr alkoholisiert waren und mit ihrem Verhalten (drängen, schubsen, zünden von Feuerwerkskörpern) in der Menschenmenge viele weitere Gäste gefährden haben". Die Verantwortlichen äußern sich nach wie vor telefonisch nicht zu dem Vorfall. Sie entschuldigen sich via Internet "herzlich für die Umstände bei der Party". Die gesetzlichen Sicherheitsauflagen seien erfüllt worden.

Die Agentur stellt dabei auch klar, dass der Privatsender Big FM "ausschließlich Medienpartner und nicht Veranstalter des Events" war. Der Programmdirektor von Big FM, Karsten Kröger, erklärte, sein Sender habe bei mehreren Veranstaltungen mit der Eventagentur bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Allerdings sieht er jetzt für alle Beteiligten einen "großen Imageschaden". Alle Partygäste, die sich bei Big FM melden würden, lade der Sender deshalb kostenlos zu einer weiteren Veranstaltung ein. Für die Verletzungen, die einige Gäste im Gedränge und später auf der Tanzfläche durch das Versprühen von Reizgas erlitten haben, wies Kröger jegliche Verantwortung zurück.

Anzeige wegen Körperverletzung


Laut dem Polizeisprecher Uwe Vinçon haben bisher zehn Silvestergäste gegen den Veranstalter Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet worden und prüfe jeden einzelnen Fall. Der Vermieter der Halle, der Geschäftsführer des städtischen Congress Centers Böblingen-Sindelfingen (CCBS) Georg Sommer, zeigte sich bestürzt über die Vorkommnisse und verwies auf die Verordnung für Versammlungsstätten, wonach die Bestimmungen für Großveranstaltungen einzuhalten seien.

Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, hätten mehrere Begehungen der Halle stattgefunden. Dabei seien die Sicherheitsvorschriften erörtert worden, deren Einhaltung der Veranstalter zugesichert habe, stellte Sommer klar. Laut dem städtischen Ordnungsamt sei der Veranstalter dazu verpflichtet worden, "ausreichendes Sicherheitspersonal" einzusetzen. Die Agentur Nachtliebe gab an, insgesamt 27 Sicherheitskräfte im Einsatz gehabt zu haben. Die CCBS habe 24 verlangt. Der CCBS-Chef Sommer wollte sich dazu nicht näher äußern. Er kritisierte, dass der Veranstalter der wartenden Menge nicht von Anfang an alle Türen der Halle geöffnet hat.