Beim Stuttgarter Silvesterball in der Liederhalle hingegen schien es, als hätten die Besucher nur darauf gewartet, endlich lostanzen und den Jahreswechsel feiern zu können. Kaum begannen die Bands zu spielen, füllten sich die Tanzflächen. Während einige im Beethovensaal noch das Dessert des Dreigangmenüs genossen, legten viele Paare schon einen Cha-Cha-Cha oder Foxtrott aufs Parkett. Neben der Partyband Südlich von Stuttgart sorgte auch der King of Rock’n’Roll für die Musik dazu: Elvis-Interpret Ray Martin trat im goldfarbenen Glitzeranzug auf. Zwischen den Liedern murmelte er Unverständliches auf Englisch – ganz wie sein Vorbild.

 

Im Foyer spielten die Bands Crooner’s Quartet und Fresh & Cool. Im Mozartsaal trat die A-Cappella-Comedytruppe Füenf auf; wer ein Tanzpäuschen einlegen wollte, konnte sich dort amüsieren: Die fünf Künstler dichteten Schlagerklassiker um, zum Beispiel Anita von Costa Cordalis. Das klang dann so: „Ich trank ihn irgendwo allein in Mexiko/ein Liter Batida“ um.

Während im Beethovensaal schon vor Mitternacht fleißig getanzt und gefeiert wurde, war bei der Boa-Party zur selben Zeit auf dem Parkett noch nichts los. Die Party im Foyer des Hegelsaals begann zur gleichen Zeit und hatte auch regen Zulauf – nur nicht auf der Tanzfläche. DJ Nikos konnte wohl vor Mitternacht noch nicht motivieren: kaum jemand bewegte sich zur Musik, stattdessen stand man um Stehtische herum und hielt sich an seinen Getränken fest. Die älteren Partybesucher im Beethovensaal waren jedenfalls deutlich ausgelassener als die Gäste der Boa-Party .