Als einziger seriöser Kandidat hat er am Sonntag 97 Prozent in der Heckengäu-Gemeinde im Kreis Calw bekommen. Seinen Platz in Renningen wird er räumen.

Simmozheim/Renningen - Ein strahlender Stefan Feigl verfolgt da im Sitzungssaal des Simmozheimer Rathauses am Sonntagabend die Bekanntgabe des Ergebnisses: 880 Stimmen hat er bekommen, fast 97 Prozent aller Simmozheimer, die zur Wahl gegangen sind, haben ihn also zu ihrem neuen Bürgermeister gewählt.

 

„Das ist eine wirkliche Aussage“, freut er sich am Tag danach. „Ich verspreche den Simmozheimern, dass ich so viel Vertrauen auch zurückgeben werde.“ Dass Stefan Feigl den Sprung ins Simmozheimer Rathaus schaffen würde, war klar, denn der einzige Gegenkandidat war mit Alfred Wilhelm ein Vertreter der Nein-Partei, der auch im Fall einer Wahl das Amt nicht angenommen hätte.

„Ganz besonders freut mich daher die hohe Wahlbeteiligung“, sagt Stefan Feigl. 40,27 Prozent der Simmozheimer sind am Sonntag ins Wahllokal gegangen. „Das hätte ich wirklich nicht gedacht“, sagt der Neu-Gewählte, der am 1. Oktober ins Simmozheimer Rathaus einziehen wird.

Seit acht Jahren ist er Fachbereichsleiter in Renningen

Seinen Bürostuhl im Renninger Rathaus wird er damit räumen müssen. Hier ist Stefan Feigl in den vergangenen acht Jahren Fachbereichsleiter für Bürger und Recht gewesen – er war also verantwortlich für die Schnittstelle zwischen den Renninger Bürgern und der Stadtverwaltung. „Und das ist schließlich eine der wichtigsten Angelegenheiten, die die Stadtverwaltungen zu erledigen hat“, erklärt Wolfgang Faißt, der Renninger Bürgermeister und bisherige Chef von Stefan Feigl.

Die „tragende Säule im Renninger Rathaus“ sei Stefan Feigl daher gewesen, lobt Faißt: „Die Simmozheimer haben gut daran getan, ihn zu ihrem neuen Bürgermeister zu wählen.“ Persönlich ist Wolfgang Faißt daher am Sonntagabend nach Simmozheim geeilt, um seinem bisherigen Mitarbeiter und neuen Amtskollegen zu gratulieren.

Der Neue hat jetzt einiges vor, in der kleinen 2900-Einwohner-Gemeinde zwischen Weil der Stadt und Calw. „Deshalb hab’ ich mich auch beworben“, erklärt Stefan Feigl, „um eben gestalten zu können – und da hat man als Bürgermeister mehr Möglichkeiten.“ In Simmozheim ist es zum Beispiel die Ortsmitte, die ihm bei seinen Wahlkampf-Touren aufgefallen ist. Es gibt zwar eine Fläche zwischen Rathaus und Bücherei – die liegt aber brach. „Da will ich so etwas wie einen sozialen Treffpunkt für den Ort schaffen“, erklärt der neue Bürgermeister, der in Weil der Stadt wohnt.

In Renninger Rathaus hat sich Stefan Feigl hochgearbeitet

Damit kann er auf Erfahrungen zurückgreifen, die er in seinen Renninger Jahren gewonnen hat. Seit 26 Jahren arbeitet Stefan Feigl im Renninger Rathaus, hier hat er sich nach seinem Verwaltungsstudium hochgearbeitet, im Sport- und Bäderamt, im Personal- und Ordnungsamt gearbeitet – und unter vielem anderen mitgeholfen, die beiden Ortsmitten Malmsheim und Renningen zu gestalten.

„Durch diese ganzen Erfahrungen ist er jetzt optimal vorbereitet“, findet auch sein bisheriger Chef Wolfgang Faißt. Der muss sich jetzt in Renningen um einen neuen Fachbereichsleiter kümmern. „Wir werden die Stelle öffentlich ausschreiben“, kündigt der Bürgermeister an. Dann könne man schon im September die Bewerbungsgespräche im Gemeinderat führen, hofft der Renninger Rathauschef.