In seinem Roman „Chop Chop“ schildert der Autor Simon Wroe Szenen einer Küche, die man nicht unbedingt gelesen haben muss. Es sei denn, man steht auf ungustiöse und dabei doch ziemlich fade Kost.

Lokales: Hans Jörg Wangner (hwe)

Stuttgart - Man ist dann doch immer wieder aufs Neue erstaunt, was für ein Kutter manchmal zwischen zwei Buchdeckel gepresst wird. Natürlich wird man 2-b-Ware in der Regel kommentarlos in die Altpapiersammlung geben, aber manche Druckerzeugnisse gehen einem so gegen den Strich, dass man andere Menschen wenigstens davor warnen möchte. Simon Wroes „Chop Chop“ ist so ein Roman. Die Geschichte eines Londoner Kochs mit Hochschulabschluss, der seinen Arbeitsplatz mit lauter Psychopathen teilt.

 

Das könnte von der Idee her vielleicht etwas werden; wenn es aber nach einem ungustiösen Prolog zum Thema Schweinskopfzubereitung grad so rotzig-pubertär weitergeht, dabei uninspiriert und belanglos, dann legt man das Buch schneller aus der Hand als den glühend heißen Löffel, mit dem einer der Köche gern seine Kollegen ärgert.

Sage also niemand, er habe es nicht wissen können.

Simon Wroe: „Chop Chop“. Roman. Aus dem Englischen von Robin Detje. Ullstein Verlag, Berlin. 352 Seiten, 18 Euro. Auch als E-Book, 14,99 Euro.