Die Festivals sind für junge Mitwirkende oft der Start für kulturelles Engagement in der Stadt.

Sindelfingen - Das Sindelfinger Stadtjubiläum im Jahr 2013 markiert einen Einschnitt in der Geschichte der Stadt. Ein ganzes Jahr lang beschäftigten sich Kulturtreibende, Vereine, Kirchen, städtische Mitarbeiter und viele Ehrenamtliche und Bürger mit der Historie und der Gegenwart der Stadt. Ein neues Identitätsgefühl wuchs. Es gipfelte in dem Satz „Sindelfingen isch mei Heimat“, der in Windeseile zum Stadtslogan avancierte.

 

Der Satz fiel in einem kurzen Einspieler – einem Video, das die Kinderfilmakademie Sim TV für das multimediale Historienspektakel „Sindolfs Traum“ auf dem Marktplatz gedreht hatte. Tausende Menschen standen dort an drei lauen Sommerabenden, als Özgür Celik dieses Bekenntnis zu seiner Heimatstadt schwäbelte. Elf Jahre war er damals alt und Mitglied des Teams von Siegfried Barths Sim TV. Der Junge mit den türkischen Wurzeln und dem schwäbischen Zungenschlag verkörperte das multikulturelle, weltoffene Sindelfingen, eine Stadt, in der jeder zweite Einwohner ausländische Wurzeln hat.

Mal auf, mal hinter der Bühne

Mittlerweile ist Özgür 17 – und längst ein fester Bestandteil der Sindelfinger Kulturszene. Bei der Biennale 2015 war er im „Sindelfinger Jedermann“ einer der drei Teufelchen, die die Herzen des Publikums eroberten. Dieses Jahr agiert er mehr im Backstagebereich.

Auch Vivianne Küting, die bei der Biennale 2017 in dem Musical „Bühne der Träume“ eine Hauptrolle spielte, ist dieses Jahr als Helferin dabei. „Entspannter“ sei die Rolle im Hintergrund. „Man kann die Biennale anders genießen“, sagt die 20-Jährige. Die Auftritte vor zwei Jahren auf großer Bühne aber seien ein Höhepunkt gewesen. „Ich bin viel selbstbewusster geworden.“ Bewusst geworden sei ihr auch: „Ich gehöre zur Sindelfinger Kulturszene.“ Mal auf der Bühne, mal dahinter.