Mit Werken von Rodel Tapaya setzt Otto Pannewitz den Schlusspunkt hinter seine 30-jährige Tätigkeit als Leiter der Sindelfinger Galerie.

Sindelfingen - Zum Abschluss lässt es der scheidende Galerieleiter Otto Pannewitz noch einmal richtig krachen. Für seine allerletzte Ausstellung, die er wenige Tage vor seinem Eintritt in den Ruhestand eröffnet, verwandelt er die Galerie in ein Farbenmeer. Dazu hat er mit Rodel Tapaya einen der führenden Künstler Ostasiens eingeladen. Mythen und Sagen aus seiner Heimat, den Philippinen, aber auch anderen asiatischen Ländern, stellt der 36-jährige Künstler in den Mittelpunkt seiner großflächigen farbenfrohen Gemälde.

 

Gut gegen Böse, der Schöpfer gegen den Zerstörer, der weiße gegen den schwarzen Wolf – solche Motive ziehen sich durch die Bilder des Künstlers. Auf anderen zeigt er reale Szenen aus dem alltäglichen Leben in Südostasien – so eine Straßenszene mit einem Friseur, einer fliegenden Händlerin und einem Schachspieler. „Morning Gossip“ hat er das Werk, das kräftige Rottöne auszeichnen, genannt. „Ich arbeite manchmal zwei Jahre an einem Bild“, erzählt Rodel Tapaya.

Rodel Tapaya hat die Wände des Oktogons bemalt

Wesentlich schneller werkelte der Künstler an den beiden Wandgemälden, die er in den vergangene Tagen in der Galerie fertigte. Das Werk „Bright-Colored Butterflies“ empfängt den Besucher, wenn er die Treppe zum ersten Stock der Galerie hinaufgeht. Auch hier stand eine philippinische Sage Pate: Eine Frau mit zwei Gesichtern – tagsüber hat sie das Antlitz einer alten hässlichen Frau, nachts das einer jungen Schönheit – ist die Besitzerin eines Gartens voll Blumen und bunte Schmetterlinge. Ein Paar bewundert den Garten, ist jedoch nicht fähig, das wahre Gesicht der Besitzerin zu erkennen. Ein weiteres, auf die Zeit der Ausstellung befristetes Gemälde mit Fabelwesen in Grün und schwarz ziert das Rund des Oktogons.

Die Sindelfinger Schau ist die erste Museumseinzelausstellung des Künstlers in Europa. Zustande gekommen ist sie durch die Kooperation von Pannewitz mit der Berliner Galerie A3 Arndt Art Agency , die den Künstler weltweit vertritt, und dem Sindelfinger Mercedes-Benz-Werk. Dieses hat die gesamten Transportkosten für die Werke Rodel Tapayas übernommen.

Gemeinsames Projekt von Stadt und Mercedes-Benz-Werk

Seit 2001 arbeiten das Mercedes-Benz-Werk und die Stadt Sindelfingen unter der Marke Werk-Stadt zusammen und organisieren gemeinsame Kultur- und Sportveranstaltungen. Seit 2002 finden jährlich auch Ausstellungen in der städtischen Galerie statt, zu denen es stets ein umfangreiches Rahmenprogramm gibt. Ein wichtiger Bestandteil sind stets auch Angebote für Kinder oder Jugendliche. Anlässlich der Ausstellung Rodel Tapayas gestalten die Kinder, Eltern und Erzieherinnen der Kindertagesstätte Goldberg einen Internationalen Adventskalender, der parallel zur Ausstellung präsentiert und die kulturelle Vielfalt in Sindelfingen zeigen wird. Darüber hinaus organisiert die Akademie für gesprochenes Wort Veranstaltungen mit Erzähl- und Wortkunst und Märchen und Mythen aus verschiedenen Kulturen