Weil Sindelfingen seine Wasserbezugsrechte bei der Bodensee-Wasserversorgung nicht ausnutzt, kann die Stadt ein Drittel an Reutlingen abgeben. Der Erlös soll wiederum der Sindelfinger Wasserversorgung zugute kommen.
Die Stadt Sindelfingen stellt der Stadt Reutlingen für einen Zeitraum von zehn Jahren einen Teil ihrer Wasserbezugsrechte zur Verfügung. „Die Trinkwasserversorgung der Sindelfinger Bürgerinnen und Bürger bleibt weiterhin sichergestellt“, betont die Sindelfinger Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Die vertragliche Vereinbarung erfolgt über die Stadtwerke Sindelfingen (SWS) und die FairEnergie GmbH, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Reutlingen.
„Die temporäre Wasserlieferung an Reutlingen ist eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung für unsere Stadt und ein gutes Beispiel für kommunale Zusammenarbeit“, wird Oberbürgermeister Bernd Vöhringer (CDU) zitiert. „Indem wir ungenutzte Bezugsrechte vorübergehend abgeben, profitieren auch die Sindelfinger Bürgerinnen und Bürger. Die zusätzlichen Einnahmen bei den Stadtwerken dämpfen die Preissteigerungen bei der Wasserversorgung.“
Wasserbezugsrechte von 300 Litern pro Sekunde
Die Stadt Sindelfingen besitzt beim Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung (BWV) Wasserbezugsrechte von 300 Litern pro Sekunde. Im November 2023 erreichte die Stadt Sindelfingen eine Anfrage der FairEnergie GmbH für eine temporäre Nutzung von Wasserbezugsrechen in Höhe von 100 Liter pro Sekunde. Da die Stadtwerke Sindelfingen seit geraumer Zeit die vorhandenen Bezugsrechte nicht vollständig ausschöpfen würden, bleibe die Trinkwasserversorgung für Sindelfingen auch mit der temporären Nutzung durch Reutlingen gesichert, heißt es in der Pressemitteilung.
Mehr noch – von der Vereinbarung würde die Sindelfinger Bürgerschaft profitieren: „Die gefundene Lösung entlastet die Stadtwerke Sindelfingen finanziell, ohne die Versorgungssicherheit zu beeinträchtigen, und schafft somit weiteren Spielraum für Investitionen in die Zukunftsfähigkeit unserer Wasserversorgung“, betont Karl Peter Hoffmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Sindelfingen. Hier sei insbesondere an eine Erhöhung der Bezugsmöglichkeiten von eigenem Grundwasser gedacht.