Peter Körner (FWV) hat viel erlebt: Erst floss das Geld in Strömen, dann war plötzlich Sparen angesagt.

Sindelfingen - Peter Körner ist der Älteste im Sindelfinger Gemeinderat. In vier Wochen wird er 81. Und wenn er im Sommer abtritt, dann hat er fast 40 Jahre lang die Geschicke der Stadt als Stadtrat der Freien Wähler mitbestimmt. Als er 1980 mit 42 Jahren das erste Mal ins Gremium einzog, da war er „ein Jungspund“. Räte unter 40 Jahren gab es damals keine.

 

Das Regiment war streng: „Die ersten zwei Jahre sagt ihr nichts. Ihr hört nur zu“, gaben die Alten Körner und seinen beiden Mitstreitern Dieter Gauger und Ingrid Balzer, die als „Dreigestirn“ ins Gremium kamen, mit auf den Weg. Als er sein erstes Statement abgeben durfte, habe dies der Fraktionschef vorher zensiert.

Trotzdem hat dem Urgestein Körner die Arbeit im Gremium stets Freude bereitet. Vor allem in den Anfangsjahren, als die Gewerbesteuer noch in Strömen floss und Geld kein Thema war. Körner erinnert sich an seine erste Sitzung. „Da ging es um eine Entscheidung, die 21,5 Millionen Mark gekostet hat.“ Er schrieb sich die Zahl in Ziffern auf einen Zettel, um sie zu begreifen. Da hätte sein Sitznachbar zu ihm gesagt: „An solche Zahlen musst du dich bei uns gewöhnen.“

Vom Jungspund zum Ältesten im Gremium

Doch wenige Jahre später brach die Gewerbesteuer ein. Plötzlich war Sparen angesagt. „Wir haben nächtelang über dem Haushalt gebrütet und Fünf-Mark-Beträge rausgestrichen.“ Schön sei diese Zeit nicht gewesen. „Die Bürger haben uns dafür beschimpft.“

Trotzdem möchte er die vier Jahrzehnte als Stadtrat nicht missen. „Es war toll, was wir alles geplant haben. Und es ist schön, wenn man sieht, wie das dann wächst.“ Höhepunkt war für ihn der Bau der Feuerwache. Als Feuerwehrmann konnte er sein Fachwissen einbringen.

Nun aber ist Schluss. „Mit 80 hat man nichts mehr im Gemeinderat verloren“, sagt Körner. „Jetzt sollen die Jungen ran.“