Die deutschlandweit erste zweitägige Barbecue-Messe mit Szenegrillern und den Württembergischen Grillmeisterschaften erweist sich als Publikumsrenner.

Sindelfingen - Düfte von gebratenem Fleisch ziehen durch die Sindelfinger Messehalle. Tausende Besucher drängen sich dort, zeitweise ist kaum ein Durchkommen möglich. „Mit einem solchen Ansturm haben wir nicht gerechnet“, sagt Sabine Stütz von der Sindelfinger Messe, die diese Veranstaltung erstmals ausrichtete. 70 Aussteller präsentierten zwei Tage lang alles rund ums Barbecue: von Profigrillen für mehrere Tausend Euro über das passende Schneidewerkzeug bis hin zu Ölen, Soßen und Gewürzen für das ultimative Grillerlebnis.

 

Es war ein Experiment der Sindelfinger Messemacher, das gleich beim ersten Anlauf glückte. Wie viele Besucher zur deutschlandweit ersten zweitägigen Grill- und BBQ-Messe am Wochenende nach Sindelfingen pilgerten, steht noch nicht fest. „Aber es waren sehr viele“, sagt Stütz.

In 30 Minuten zaubern die Profis ein Menü

Vermutlich war es die Mischung aus Verkaufsausstellung und Entertainment, welche die Leute am tief verschneiten Wochenende in die Messehalle lockte. Stars der Grillszene, die sich sonst mit Videoclips online präsentieren, waren zu Gast beim Showgrillen auf der Bühne. So lieferten sich Sindelfingen - die Szenegriller Kalle Drews und BBQ-Chris am Samstagmittag einen Grillwettstreit. Ihre Ausrüstung: Fleisch, ein Profigrill und eine freche Schnauze. Vor hunderten Zuschauern zelebrierten sie den Wettkampf und gingen nicht gerade zimperlich miteinander um. „Halt die Schnauze“, knurrte Chris mit liebenswertem Schweizer Akzent den Konkurrenten an. „Du hast ja keine Ahnung“, brummte Kalle zurück.

30 Minuten hatten die Profis Zeit, um aus einem Korb Zutaten – neben Fleisch und Garnelen auch Mango, Avocado, Sellerie, Jalapenos und Knoblauch – ein leckeres Grillmenü zu brutzeln. Das Ergebnis servierten sie den Zuschauern, die sich vor der Bühne drängten und auch vor gewagten Kreationen wie Kalles BBQ-Soße mit Zigarrenasche nicht zurückschreckten.

Hinter dem Grill stehen nur Männer

Am Sonntag waren die Amateure am Start: Bei der Württembergischen Grillmeisterschaft nahmen 13 überwiegend männliche Grillteams teil – die nicht nur aus Württemberg stammten, sondern auch aus dem Allgäu, Hessen oder Frankfurt angereist waren. Die Aufgabe: Innerhalb von fünf Stunden musste ein viergängiges Menü zubereitet werden – alles auf dem Grill und im Freien. Mitten im Schnee hatten die Teams ihre Freiluftküchen aufgebaut. Darunter waren Halbprofis wie die „Rhein Main BBQ Society“, deren vier Mitglieder seit vier Jahren zusammen grillen. „Wir waren schon hessischer Grillmeister“, verkündete Teammitglied Harald stolz. Er war für den zweiten Gang verantwortlich: Schweinenacken aus dem Smoker.

Sehr professionell, obwohl erstmals bei einem Wettgrillen am Start war das Team „Allgäuer-Burg-Griller“: Mit einer selbst gemachten Entenbratwurst, einem Lachsburger mit Grillgemüse-Sushi und Windbeuteln mit Beerenfüllung aus dem Grill traten sie an. Für einen Sieg reichte es jedoch nicht. Den holte sich das Team „Back Burners Saar“.