Bürgermeister aus Deutschland und Griechenland suchen bei einer Tagung Wege für eine bessere Zusammenarbeit.

Sindelfingen - Zur deutsch-griechischen Metropole wandelt sich Sindelfingen für die kommenden drei Tage. 500 Bürgermeister und andere Vertreter von Kommunen aus beiden Ländern treffen sich zum Austausch. Der Sindelfinger Oberbürgermeister Bernd Vöhringer verrät vorab, was er sich von dieser Konferenz erhofft.

 
Herr Vöhringer, 150 griechische Bürgermeister tummeln sich in den kommenden Tagen in Ihrer Stadt. Wie verständigen Sie sich mit Ihren Kollegen? Sprechen Sie Griechisch?
Nein, leider nicht. Außer Kalimera ist da nicht viel. Aber einige der Kollegen können Deutsch, manche Englisch. Ansonsten haben wir Dolmetscher.
Was ist das für eine Veranstaltung?
Es ist die Jahreskonferenz der Deutsch-Griechischen Versammlung. Diese Vereinigung deutscher und griechischer Kommunen ist im Jahr 2011 während der Finanzkrise entstanden. Sie soll die Zusammenarbeit zwischen den Städten in beiden Ländern verbessern. Wir als Stadt Sindelfingen sind noch nicht solange dabei. Im vergangenen Jahr haben wir erstmals an einer Konferenz teilgenommen. Und im September war ich mit der Versammlung auf einer Griechenlandreise.
Wie kam Sindelfingen dazu, die Konferenz auszurichten?
Wir haben ja in den vergangenen zwei Jahren gute Kontakte zur Stadt Samos aufgebaut und dort die Kommune in der Flüchtlingskrise unterstützt. Wir haben einen Transporter mit Hilfsgütern hingeschickt. Unser Europabeauftragter Martin Horn ist selbst dort gewesen. Und unsere Flüchtlingsbeauftragte Ann-Katrin Hammer war im vergangenen Jahr im Sozialausschuss des griechischen Parlaments und hat über unsere Flüchtlingsbetreuung berichtet. So haben wir gute Kontakte nach Griechenland. Eine große deutsche Stadt hat abgesagt, und so wurden wir gefragt, ob wir nicht als Veranstalter der Konferenz einspringen können.
Was konkret besprechen Sie im Laufe der Konferenz?
Es gibt verschiedene Themen. Die Griechen interessieren sich besonders für das Thema Tourismus. Da wollen sie sich unser Wanderwegenetz in der Region anschauen. Es gibt auch eine Tour durch die Kreise Böblingen und Calw, bei denen wir den Gästen unserer regionale Direktvermarktung zeigen.
Kann auch Sindelfingen von den griechischen Kommunen etwas lernen?
Natürlich, das ist die Idee. Wir begegnen uns auf Augenhöhe. Wir können von den griechischen Kommunen einiges lernen, auch was den Austausch auf EU-Ebene angeht. Da haben einige griechische Kommunen noch mehr Erfahrung als wir.