Preisgekrönte Zauberer aus aller Welt treffen sich im Januar in der Stadthalle zum Kongress. Nichtzauberer dürfen bei drei Shows magische Luft schnuppern.

Sindelfingen - Wenn im Januar der magische Zirkel Stuttgart zum großen Zaubererkongress ruft, dann verwandelt sich die Sindelfinger Stadthalle alljährlich in Hogwarts – jenes legendäre Zaubererinternat, in das die Schriftstellerin Joanne K. Rowling ihre Fantasyromane um den Zauberschüler Harry Potter und seine Freunde angesiedelt hat.

 

Magier und Zauberer aus aller Welt geben sich dann ein Stelldichein. Hinter verschlossenen Türen tauschen sie sich über ihre Künste aus. Sie besuchen Workshops, verraten einander Tricks und Kniffe und decken sich bei einer Zauberermesse mit den neuesten Zauberstäben und anderen magischen Geräten ein. Sindelfingen ist neben Blackpool in Großbritannien und Colon und Las Vegas in den USA die wichtigste Adresse für Illusionisten aus aller Welt. Selbst Weltmeister und große Stars der internationalen Szene lassen sich diesen Event nicht entgehen.

Drei Vorstellungen für Muggel

Auch die Muggel – so werden bei Harry Potter alle Nichtzauberer genannt – dürfen ein wenig Magierluft schnuppern bei drei großen Shows in der Stadthalle. Beim nächsten Festival vom 9. bis 11. Januar 2015 erwartet die Zuschauer eine kleine Sensation: Selbst Harry Potter wäre beeindruckt von jungen Künstler Nikolai Striebel, der noch nicht einmal die Schule beendet hat. Gerade einmal 16 Jahre alt ist der Reutlinger und doch schon Meister seines Fachs. Und er hat sich mit der Sparte Manipulation laut Andy Häussler, dem Organisator des Festivals, „das schwierigste Fach der Zauberei“ ausgesucht. Bei den Jugendmeisterschaften gewann er im vergangenen Jahr den deutschen Titel. Mit Bällen, Karten und Papierfliegern, die sich in seinen Händen verwandeln, vermehren oder ganz plötzlich verschwinden, verblüfft der fingerfertige Junge das Publikum.

Ein Kontrastprogramm bieten die „Zaubertrixxer“, die in diesem Jahr Deutsche Meister der Großillusion wurden. „Da stehen bis zu 20 Personen auf der Bühne, die her- und weggezaubert und zersägt werden. Das ist die größte Zaubernummer, die wir je hatten“, sagt Andy Häussler. Aus Korea kommt Nicky Yang, auch er ein preisgekrönter Künstler der Sparte Manipulation. Als wirbelnder Billiardspieler sorgt er für Schwindelanfälle bei den Zuschauern. Auch eine der ganz wenigen Zauberinnen der Welt ist zu Gast in der Show: Die Französin Gwenaëlle zeigt ihren Butterfly Act, mit dem sie im vergangenen Jahr französische Meisterin wurde und den sie bereits in Hollywood aufgeführt hat.

Gruseliges im Geisterkabinett

Acht Einzelkünstler und Künstlergruppen hat der Magische Zirkel Stuttgart für das Festival engagiert, darunter auch den Mentalmagier Collin, der die Lottozahlen voraussagen kann, und das Duo Ta na manga aus Portugal, das mit originellen Tricks besticht. Keine Zauberkunst, dafür „eine wahrhaft zauberhafte Nummer“ verspricht Andy Häussler. Grusel garantiert der Zauberer Sven Heubes, der die Zuschauer mit Hilfe seines in einem Geisterkabinett gefesselten Mediums Kristin ins 19. Jahrhundert zurückführt.

Drei Vorstellungen für jeweils 1000 Zuschauer gibt es beim Festival der Illusionen: am Freitag, 9. Januar, und Samstag, 10. Januar, jeweils um 20 Uhr sowie am Sonntag, 11. Januar, um 15 Uhr.