Nach einer langen Coronapause will das Sinfonieorchester der Uni Hohenheim wieder an einem neuen Programm feilen. Allerdings haben die Musiker ein drängendes Raumproblem.

Hohenheim - „Hallo! Wir sind auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten im näheren Umkreis der Uni Hohenheim für unsere Orchesterproben. Leider gibt es aufgrund der aktuellen Situation an der Uni keine Möglichkeiten. Wir sind über jeden Vorschlag dankbar!!“ Diesen Aufruf hat das Sinfonieorchester der Uni Hohenheim dieser Tage bei Facebook veröffentlicht.

 

Was dahintersteckt, erklärt Klaus Breuninger, der Dirigent und künstlerische Direktor. Es geht um Corona beziehungsweise die Hygienevorgaben, die die Musiker nach aktuellem Stand erfüllen müssen.

Warum Corona die Sache so schwer macht

In erster Linie macht der Abstand, der zwischen Personen einzuhalten ist, dem Ensemble zu schaffen. „Im Prinzip sind es zehn Quadratmeter, die jeder Spieler in Anspruch nimmt“, erklärt Klaus Breuninger. Bei bis zu 35 Mitgliedern werde da schnell jeder Raum zu klein – auch auf dem Campus. Im Euroforum, wo das Sinfonieorchester bislang geprobt habe, reiche die Lüftung nicht aus. „Es bleibt eine Handvoll Lehrsäle übrig, aber da findet der Lehrbetrieb statt“, sagt er. Sprich: Prüfungen oder Vorlesungen haben Priorität, und das Orchester hat keine Planungssicherheit.

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Klaus Breuninger ist voll des Lobes für die überwiegend studentischen Musiker und die Qualität des gemeinsamen Spiels. „Wir sind ein wirklich großes, funktionierendes Orchester und machen große Projekte“, erklärt er. Ein neues Programm, das im Februar 2022 zur Aufführung kommen könnte, hat er auch schon im Sinn. Unter dem Namen „Frauen-Power“ schweben ihm Klavierkonzerte und Sinfonien von Komponistinnen wie Clara Schumann oder Emilie Mayer vor. Das Ganze steht und fällt allerdings mit der Möglichkeit zu proben.

Wie der Probenraum sein sollte

Daher wird gesucht: ein kirchlicher, schulischer, kommunaler oder privater Raum von etwa 200 Quadratmeter Größe. Ansprüche stellt der Dirigent kaum. „Notfalls würden wir mit einem Stuhl und einem Notenständer unter dem Arm kommen.“ Ein Hygienekonzept gebe es, auch eine Miete könne gezahlt werden, „aber wir haben ein geringes Budget“. Sei der Raum zu klein, könne sogar gestaffelt musiziert werden. Wichtig sei nur, dass der Saal dauerhaft mittwochabends verfügbar und nicht allzu weit von Hohenheim entfernt sei. Wenn es nach Klaus Breuninger geht, sollen die Proben fürs neue Projekt am 6. Oktober starten. Er lächelt gequält. „Langsam wird es dringend.“

Info und Kontakt Mehr Informationen und Kontaktmöglichkeiten online unter www.sinfonieorchester.de