Sinfonieorchester Leonberg Das Wagnis mit Lachenmann gelingt

Außergewöhnlich: das Sommerkonzert unter dem Dirigenten Adiarte Foto: / Martin Stollberg

Das Leonberger Sinfonieorchester unter Alexander Adiarte begeistert sein Publikum beim Sommerkonzert in der Stadthalle – auch bei dem „Notturno“ von Helmut Lachenmann.

Das ist schon ein außergewöhnliches Erlebnis gewesen: Beim Sommerkonzert des Leonberger Sinfonieorchesters in der Stadthalle standen nicht nur die „Japanische Suite“ des britschen Komponisten Gustav Holst und nach der Pause die „Frühlingssinfonie“ von Robert Schumann auf dem Programm. Das Amateurorchester hat sich auch an das „Notturno“ des Leonberger Komponisten Helmut Lachenmann gewagt. Da war es einmal mehr faszinierend zu sehen, zu welchen Höchstleistungen das Leonberger Orchester unter seinem Dirigenten Alexander Adiarte fähig ist.

 

Das Stück von Helmut Lachenmann – der nicht nur bei einigen Proben des Sinfonieorchesters, sondern auch bei dem Konzert anwesend war – ist sowohl für die Musikerinnen und Musiker als auch für die Zuhörerinnen und Zuhörer eine große Herausforderung gewesen. Da galt es für das Publikum, sich von den üblichen Hörgewohnheiten zu trennen. Bei Lachenmanns Kompositionen, einem Vertreter der neuen Musik, geht es um Klänge und um das Zuhören. Geräusche sind ein integraler Teil des Klangs.

Es geht um Klänge und ums Zuhören

Die Solistin des Abends, die Cellistin Åsa Åkerberg, empfahl, sich einfach „auf eine Reise zu begeben“. Nicht nur während der Einführung vor dem Konzert, sondern noch einmal, bevor das „Notturno“ gespielt wurde, zeigten Åkerberg und weitere Musiker, was für Klänge zu hören sein würden und machten damit auch deutlich, was alles in einem Instrument steckt. So erzeugte die Cellistin mit ihren Bogen beispielsweise Klänge, die an Luft erinnerten. Ein junger Musiker an den Schlaginstrumenten glitt mit dem Bogen an seinem Becken entlang und ließ so immer neue Klänge entstehen.

Bei Robert Schumanns Frühlingssinfonie konnte man sich dann gewissermaßen „zurücklehnen“. Doch auch da begeisterte das Sinfonieorchester mit seinem Können und seinem mitreißenden Spiel. Insgesamt ist das Konzert für die Zuhörer ein eher ungewöhnliches gewesen. Sein Besuch hat sich absolut gelohnt. Das Publikum dankte es mit sehr langem Beifall, sodass das Orchester schließlich noch eine Zugabe gab.

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