In ihrer heutigen Single-Kolumne schreibt unsere Autorin über das gegenseitige Spiegeln und warum dieser Anblick sowohl der schmerzhafteste als auch wichtigste zugleich ist. 

Stadtkind: Laura Müller-Sixer (six)

Stuttgart - „Für mich ist das vielleicht das Schönste, was zwischen zwei Menschen passieren kann“, sagt er. Ich sitze verzweifelt unter der großen Birke in seinem Garten. Die Augen nass und geschwollen, teilweise von den Pollen, doch besonders weil dieser scheiß menschliche Spiegel hier rauchend vor mir sitzt und all das zurückwirft, was ich nicht sehen will. All die Dinge, vor denen ich mich gerne alleine verstecke. Und jetzt sitzen wir hier, sehen einander an und blicken dabei eigentlich viel mehr in uns selbst hinein.